Mit der ersten ÖFB-Cup-Runde fällt am Wochenende der Startschuss zur neuen Saison im österreichischen Profi-Fußball.
Die Bundesligisten treten erstmals seit Anfang März vor zahlendem Publikum an - mit der Ausnahme Graz sind 1.250 Fans erlaubt - und stehen gegen unterklassige Gegner vor Pflichtsiegen.
Nur der SCR Altach ist zum Zuschauen verurteilt, das Match gegen Gurten wurde wegen eines Corona-Falls beim Gegner verschoben. Titelverteidiger Red Bull Salzburg bekommt es am Samstag auswärts mit SW Bregenz zu tun, Vizemeister Rapid empfängt am Sonntag den TSV St. Johann. Die Austria spielt ebenfalls am Sonntag gegen den SC Retz, für den LASK geht es am Samstag in Wiener Neustadt gegen den ASV Siegendorf.
Eröffnet wird die Runde am Freitag (ab 18 Uhr im sport24-LIVE-Ticker) mit dem Duell zwischen Europa-League-Teilnehmer WAC und dem SC Neusiedl am See. Besonders im Fokus steht das Heimspiel von Sturm Graz am Samstag gegen SV Innsbruck - zu der Partie in der Merkur Arena wurden von den lokalen Behörden bis zu 7.260 Zuschauer zugelassen, obwohl laut der bundesweiten Corona-Lockerungsverordnung bis Ende August maximal 1.250 Personen bei einer Veranstaltung erlaubt sind.
Ilzer und Stöger mit Pflichtspiel-Debüts
Bei Sturm feiert Trainer Christian Ilzer sein Debüt, dessen Ex-Verein Austria wird erstmals von Peter Stöger gecoacht. Auch beim LASK gibt es eine Premiere - nach der Trennung von Valerien Ismael treten die Linzer zum ersten Mal auf nationaler Ebene unter der Leitung von Dominik Thalhammer an.
"Wir sind gut gerüstet, haben Respekt vor dem Gegner. Das ist keine normale Landesligamannschaft. Sie haben erfahrene Spieler, die sicher sehr motiviert sein werden", sagte Thalhammer. Der ASV Siegendorf führte vor dem Abbruch der vergangenen Saison die Tabelle der burgenländischen Landesliga an.
Kühbauer-Bruder im Einsatz gegen LASK
Im Kader der Burgenländer stehen mit Andreas Dober, Christopher Drazan und Philipp Prosenik drei Ex-Rapidler. Als Trainer fungiert Josef Kühbauer, der Bruder von Rapid-Coach Dietmar Kühbauer. Clubchef Peter Krenmayr, ein gebürtiger Oberösterreicher und bekennender LASK-Fan, drohte dem ÖFB nach der Annullierung und dem damit verpassten Aufstieg in die Regionalliga Ost mit Klage.
Auch der Austragungsort Wiener Neustadt missfiel Krenmayr - der Siegendorf-Präsident hätte lieber in Linz gespielt. Thalhammer zeigt sich von diesen Geplänkeln wenig interessiert und konzentriert sich auf den sportlichen Aspekt. "Für mich ist der Cup ein ernstzunehmender Bewerb, man kommt über kurzen Weg ins internationale Geschäft."
Sieger im Europa-League-Play-off
Allerdings ist der Gewinn des Cup-Titels nicht mehr ganz so reizvoll wie in den vergangenen Jahren. Die Access List der UEFA sieht nämlich vor, dass der heimische Pokal-Champion im Sommer 2021 im Europa-League-Play-off antreten muss.
Zuletzt war für den ÖFB-Cup-Sieger ein Fixplatz in der Gruppenphase der zweiten Europacup-Etage reserviert. Da Salzburg in den vergangenen beiden Jahren des Double holte, ging das Ticket zweimal an den jeweils drittplatzierten WAC.