"Keine große Toleranzgrenze mehr für Wackler und Ausrutscher" - Hertha hofft gegen Union auf Befreiungsschlag
Die gute Nachricht im Titelrennen der deutschen Bundesliga nahm Julian Nagelsmann nach der jüngsten Enttäuschung in der Königsklasse wohlwollend zur Kenntnis. "Ich freue mich darüber, dass wir die Punkte behalten", sagte der Trainer von Bayern München am Freitag. Der 4:1-Sieg des Rekordmeisters beim SC Freiburg bleibt trotz des Wechselfehlers bestehen, der Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund vor der 29. Runde bei neun Punkten.
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Damit können die Münchner um Nationalspieler Marcel Sabitzer sechs Spiele vor Saisonende etwas gelassener in das Derby gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) gehen. Nach dem enttäuschenden 0:1 im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales bei Villarreal will die Nagelsmann-Elf wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. "Wir haben keine große Toleranzgrenze mehr für Wackler und Ausrutscher", sagte der Coach und meinte damit die eigenen Ansprüche.
Denn der Vorsprung auf Dortmund ist kurz vor Saisonende komfortabel, der zehnte Meistertitel in Serie zum Greifen nah. Die Augsburger, die zuletzt zwei Siege feierten, sollen in der erstmals wieder vollen Allianz Arena aber kein Stolperstein werden. "Das ist ein wichtiges Spiel", betonte Nagelsmann, die Augsburger "gut im Flow". Michael Gregoritsch ist beim FCA nach überstandener Corona-Infektion wieder dabei.
Brisanz im Berliner Derby
Höchste Brisanz verspricht das Berliner Derby zwischen der akut abstiegsgefährdeten Hertha von Trainer Felix Magath und Union am Samstag (18.30 Uhr). Erstmals seit Jänner 2020 wird das Olympiastadion mit 74.667 Fans wieder ausverkauft sein, die Stimmung angesichts der Ausgangslage brodeln. Die Herthaner hoffen auf den Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg, derzeit liegt die Magath-Elf auf Platz 17, punktgleich mit Arminia Bielefeld auf dem Relegationsplatz.
Der Erzrivale aus Köpenick mit Kapitän Christopher Trimmel träumt derweil wieder vom Europacup, als Tabellen-Siebenter gibt es auch allen Grund dazu. Natürlich sei Union auch der "Favorit" im Stadtduell, sagte Magath, für den auch eine gewisse Portion Nervosität dazugehöre. Union-Coach Urs Fischer erwartet sich "ein Kampfspiel zwischen zwei Mannschaften, die sich wirklich gar nichts schenken".
Kampf um CL-Plätze zwischen RB Leipzig und Hoffenheim
Im Kampf um die Champions-League-Qualifikationsplätze ist RB Leipzig zum Abschluss des Spieltags am Sonntag (19.30 Uhr) gegen Verfolger Hoffenheim gefordert. Die Leipziger samt Nationalspieler Konrad Laimer wollen nach dem 1:1 im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales gegen Atalanta Bergamo ihren vierten Platz verteidigen, die sechstplatzierten Hoffenheimer um Christoph Baumgartner den Rückstand von vier Punkten verkleinern.
Allerdings plagen die Hoffenheimer akute Personalsorgen. Trainer Sebastian Hoeneß muss neben Florian Grillitsch (Muskelverletzung) auch auf die coronaerkrankten Sebastian Rudy und Dennis Geiger sowie die gesperrten David Raum, Kevin Vogt und Kevin Akpoguma verzichten. Außerdem ist fraglich, ob Stefan Posch nach seiner Corona-Erkrankung wieder einsatzbereit ist.
Leipzig-Trainer Domenico Tedesco will die Sinsheimer aber nicht unterschätzen. "Die Breite des Kaders ist da. Sie werden etwas zusammenbasteln, was gut ist und uns herausfordern wird", sagte der 36-Jährige, der wieder auf Yussuf Poulsen und Tyler Adams zurückgreifen kann.