Angebliche Verstöße gegen Finanzregeln

Premier League erhebt Klage gegen Manchester City

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Manchester City wurde von der Premier League wegen angeblicher Verstöße gegen ihre Finanzregeln angeklagt und an eine unabhängige Kommission verwiesen. Das berichtet der englische "The Guardian" am Montag.

Die angeblichen Verstöße erstrecken sich über einen Zeitraum von der Saison 2009/10 bis einschließlich der Saison 2017/18. Dem Verein wird vorgeworfen, gegen die Ligaregeln verstoßen zu haben. Jetzt müssen die "Skyblues" genaueste Finanzinformationen "in bestem Glauben" bereitstellen, die ein wahrheitsgetreues und faires Bild der Finanzlage des Vereins übermitteln.

In einer Erklärung der Premier League heißt es: "In Übereinstimmung mit Regel W.82.1 bestätigt die Premier League, dass sie eine Reihe von mutmaßlichen Verstößen gegen die Regeln der Premier League durch den Manchester City Football Club an eine Kommission gemäß Premier League Regel W.3.4 verwiesen hat."

Im Jahr 2020 wurde die zweijährige Sperre von Manchester City für europäische Vereinswettbewerbe vom Schiedsgericht für Sport (Cas) aufgehoben. Die UEFA hatte zuvor entschieden, dass der Verein zwischen 2012 und 2016 "schwerwiegende Verstöße" gegen die Regeln des Financial Fair Play begangen hat.

Ein Statement von Manchester City zu den Vorwürfen steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus.

Harte Sanktionen drohen

Wie "The Sun" berichtet droht den "Citizens" nun weiteres Ungemach. Von einem Punkteabzug bis hin zum Ausschluss aus der Liga können die Konsequenzen für den amtierenden Meister reichen. Auch Transferverbote, Ausgabenbeschränkungen und sogar die Aberkennung früherer Titel könnte auf den Club zukommen.

Einer der Vorwürfe gegen City soll die Ausübung von gewaltigen Druck auf minderjährige Spieler sein, die mit Geldzahlungen zur Unterschrift gezwungen wurden. Ein weiterer Beschwerdepunkt betrifft die Sponsoren aus Abu Dhabi, die nur einen Teil ihrer Zahlungen an den Verein geleistet haben, während der Eigentümer Scheich Mansour den Rest aufbrachte. Diese Vorgehensweise würde zu einer Überbewertung der Sponsoringeinnahmen führen.

Und schließlich soll Ex-Trainer Roberto Mancini einen "erheblichen Teil" der Entschädigung aus einem "fiktiven Beratervertrag" erhalten haben, als dieser den Verein 2013 verließ.

Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, wären die Folgen für Manchester City katastrophal - auch für den aktuellen Coach Pep Guardiola. Der Spanier drohte mit seinem Rücktritt, sollte sich das Fehlverhalten des Vereins bewahrheiten. Im August 2022 hatte Guardiola erklärt, er wolle keinen Verein leiten, der seiner Meinung nach gegen die Regeln des Financial Fair Play verstößt. Guardiola sagte damals: "Erzählt mir von den Verdächtigungen. Ich habe sie mir angesehen und habe ihnen vom ersten Tag an zu 100 Prozent geglaubt, und deshalb habe ich den Verein verteidigt. Wenn ihr mich anlügt, bin ich am nächsten Tag nicht mehr hier. Dann bin ich raus."

Manchester City hat in dem von der Untersuchung erfassten Zeitraum drei Mal (11/12, 13/14 und 17/18) die Premier League gewonnen.

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