Mit einem "Spezialgerät ähnlich einem Röntgen" sollten laut Neuhold weitere mögliche Hohlräume erkannt werden. Die Analyse sollte laut dem ÖFB-Geschäftsführer am Mittwoch abgeschlossen sein.
Wien. Neben einem Stromausfall, der den Start der Begegnung um 90 Minuten verzögert hat, hat beim Fußball-Länderspiel Österreichs gegen Dänemark (1:2) auch ein tiefes Loch auf dem Spielfeld des Ernst-Happel-Stadions für Aufsehen gesorgt. Der ÖFB bemühte sich am Dienstag in Zusammenarbeit mit der Stadionverwaltung, das Geläuf wieder sicher zu machen. Der Verband zeigte sich zuversichtlich, die Probleme bis zum Heimspiel am Freitag gegen Weltmeister Frankreich gelöst zu haben.
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— Ecki (Wиенер Wуерстчен) (@EckiFee) June 6, 2022
Der dänische Stürmer Andreas Skov Olsen hatte das Loch im Mittelkreis nach dem Schlusspfiff entdeckt. TV-Bilder zeigten, wie dessen halber Unterschenkel darin verschwand. Grund dürfte laut ÖFB-Angaben ein durch die Unwetter in der Nacht von Sonntag auf Montag erheblicher Anstieg des Grundwasserspiegels durch die nahe gelegene Donau sein. Das Grundwasser hätte von unten auf die Spielfläche gedrückt, erklärte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold vor Journalisten. "Dadurch hat sich offensichtlich ein Hohlraum gebildet, der in diesem Loch gemündet hat."
Stadionverwaltung prüfte das Geläuf
Als Reaktion prüfte die Stadionverwaltung das Geläuf am Dienstag gemeinsam mit einem deutschen Rasenspezialisten. Mit einem "Spezialgerät ähnlich einem Röntgen" sollten laut Neuhold weitere mögliche Hohlräume erkannt werden. "Wir können nicht sagen, ob hier weitere Gefahr droht. Was wir sagen können, ist, dass wir präventiv alles versuchen." Die Analyse sollte laut dem ÖFB-Geschäftsführer am Mittwoch abgeschlossen sein.
1.000 Quadratmeter zusätzlicher Rollrasen sollen laut Neuhold dafür Sorgen, dass die oberste Schicht bei möglichen weiteren Bruchstellen schnell zu erneuern sei. Das Loch selbst wurde ebenfalls bearbeitet. Zudem werde der Unterboden mit einer Walze weiter verdichtet, sagte Neuhold. "Dadurch könnte es optische Beeinträchtigungen am Rasen geben." Über allem stehe aber die Spielergesundheit.
Für Mittwochabend sei ein Meeting samt Video-Call mit der UEFA angesetzt, um alle beteiligten Organisationen vor dem Frankreich-Spiel auf einen Stand zu bringen. Donnerstag und Freitag sollen dann dazu genutzt werden, für die Partie bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein möglichst geringes Restrisiko mit sich bringen. "Es kann aber immer Szenarien geben, die zu einer Spielabsage führen", sagte Neuhold.
Auch Stromausfall gibt weiter Rätsel auf
Bestes Beispiel sei der Stromausfall am Montagabend gewesen. Wäre die Flutlichtanlage nicht mehr hochzufahren gewesen, hätte die Nations-League-Begegnung mit Dänemark laut Neuhold auf Dienstagnachmittag verschoben werden müssen. Auch die Gründe für diesen Ausfall wurden am Dienstag noch analysiert - zumal das Stadion laut ÖFB-Angaben eigentlich über ein Notstromaggregat verfügt, das für die Betreibung des Flutlichtes reichen sollte. Das funktionierte aber nicht wie erhofft.
Ganz finster war es im Stadion nie. Einige Stromkreise funktionierten weiterhin. Eine Erklärung sei laut Neuhold gewesen, dass das Stadion aus unterschiedlichen Energiequellen gespeist werde. Man benötige aber auch hier eine technisch fundierte Expertise. "Wir müssen uns die Zeit nehmen, um die Fakten zusammenzutragen." Das Risiko eines neuerlichen Ausfalles soll minimiert werden - zumal im Gegensatz zu den 18.700 gegen Dänemark am Freitag im vollen Prater-Oval mehr als 48.000 Zuschauer erwartet werden.