Arnautovic fällt für EM-Quali aus

Gregoritsch über Arnautovic-Nachfolge: ''Gibt diesen Heilsbringer nicht''

Teilen

Nicht nur für den Auftakt der EM-Qualifikation gilt es einen Ersatz für den verletzten Marko Arnautovic zu finden. Österreichs Fußball-Nationalteam befindet sich auch für die Zeit nach dem 33-jährigen Rekordspieler auf der Suche nach einem Nachfolger für den Topstürmer.

Michael Gregoritsch könnte eine wichtige Rolle zuteilwerden - auch wenn der Freiburg-Legionär ein gänzlich anderer Spielertyp ist als Arnautovic, wie er am Mittwoch im ÖFB-Teamcamp in Windischgarsten betonte.

"Ich glaube nicht, dass es diesen Nachfolger gibt, diesen Heilsbringer", meinte Gregoritsch. Es werde immer davon abhängen, welche Stürmer fit und in Form seien. Aktuell seien mit Karim Onisiwo (9 Ligatore für Mainz), Salzburgs Junior Adamu (7 Ligatore) und ihm selbst (8 Ligatore) drei Angreifer im Kader, die "in dieser Saison ordentlich treffen". Dazu kommt der langzeitverletzte England-Legionär Sasa Kalajdzic. Gregoritsch zur möglichen Nummer eins: "Ich glaube, dass wir da jetzt keinem die Krone aufsetzen sollten."

Gregoritsch fehlt Dynamik auf Arnautovic

Der 28-Jährige darf aber zumindest am Freitag (ab 20.45 Uhr im Sport24-Liveticker) in Linz gegen Aserbaidschan mit einem Startelf-Einsatz rechnen. "Marko 1:1 zu ersetzen ist schwierig, weil er ein anderer Spieler ist als ich", sagte Gregoritsch über Arnautovic. "Ich habe nicht diese Dynamik, die Marko hat." Dafür führte er seinen linken Fuß und seine Kopfball-Verlängerungen ins Treffen. Es gehe nicht ausschließlich ums Toreschießen. "Mein Job ist es, Bälle zu sichern, zu verlängern, vorne anzulaufen und in der Box präsent zu sein."

Teamchef Ralf Rangnick weiß, was er am Sohn von U21-Teamchef Werner Gregoritsch hat. Bisher ist er in allen acht Partien unter dem Deutschen zum Einsatz gekommen, zweimal von Beginn an. Durchgespielt hat Gregoritsch in insgesamt 43 Länderspielen, in denen er sieben Tore erzielt hat, aber erst zweimal - 2019 in Lettland (0:1) und 2020 in Rumänien (1:0). Vor eineinhalb Jahren habe er seinen Spielstil angepasst. Der Steirer ist schwerer geworden, hat physisch zugelegt.

Der Auftakt der EM-Quali gegen Aserbaidschan und Estland sei wichtig. "Es ist für alle lustiger, wenn wir nächstes Jahr bei der EM in Deutschland dabei sind und nicht wieder vor dem Fernseher sitzen und denken, was sind wir für Idioten", erklärte Gregoritsch. In den vergangenen WM-Qualifikationen hätte man zu wenige Heimspiele für sich entschieden. "Das sind jetzt zwei Gegner, gegen die man am Papier gewinnen muss, die aber auch Fußball spielen können. Ich hoffe, dass wir sechs Punkte holen und da Ruhe herrscht."

Trauner darf auf Startelf-Einsatz spekulieren

Das Ziel hat auch Gernot Trauner. "Dass es kein Selbstläufer wird, wissen wir. Die Aufgaben danach werden aber sicher schwieriger", meinte der Innenverteidiger von Feyenoord Rotterdam, der bisher bei keinem großen Turnier mitgewirkt hat. "Es ist realistisch, dass wir das schaffen, und dass ich dabei sein kann. Ich werde alles daran setzen." Er spüre das Vertrauen des Trainerteams, dazu hätte er sich in Rotterdam "in sehr vielen Bereichen verbessert" - unter anderem beim Herausspielen aus der Defensive.

Vier Partien unter Rangnick hat Trauner bisher über die volle Distanz bestritten. Wegen der Blessuren von Philipp Lienhart und Kapitän David Alaba wird er auch in Linz in der Startformation erwartet. Dabei hat der 30-Jährige selbst nach einer Knie-OP im Dezember erst Anfang März sein Comeback gegeben.

Mit der Reha nach dem Außenmeniskus-Einriss war Trauner vollauf zufrieden. "Ich war dem Plan ständig voraus." In seinen zwei bisherigen Startelf-Einsätzen beim Club hätte das Knie leicht reagiert. "Aber ich bin sehr positiv, ich bin bereit." Das Länderspiel-Doppel in seiner oberösterreichischen Heimat sei "ein zusätzlicher Ansporn" auf dem Weg zurück gewesen. "Ich habe gewusst, es kann sich ausgehen. Ich wollte es schaffen, in Linz im neuen Stadion zu spielen. Für mich ist das etwas Besonderes."

Das wäre auch ein Titel - der erste seiner Karriere - mit Feyenoord. Bei sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Ajax Amsterdam ist die zweite Meisterschaft des Clubs in diesem Jahrtausend nach 2017 zum Greifen nahe. "Es wäre überragend für mich, aber auch für den Verein", sagte Trauner, der bei Feyenoord einen enorm hohen Stellenwert genießt. Sein Vertrag wurde zu Wochenbeginn vorzeitig bis 2026 verlängert.

Auch im Europa-League-Viertelfinale und im Cup-Halbfinale ist der Traditionsclub, im Vorjahr erst im Finale der Conference League der AS Roma unterlegen, noch vertreten. Trauner: "Es hat jeder das Gefühl, es kann etwas Spezielles passieren. Es herrscht eine richtige Euphorie." Die soll auch beim ÖFB-Team wieder Einzug halten.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.