Hütteldorfer zittern um Europacup-Ticket

Rapid hat nach Derby-Pleite ein 'Riesen-Problem'

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Das 3:3 gegen die Austria vor einem Monat bleibt in dieser Saison das höchste der Derby-Gefühle bei Rapid. Doch eine Blick auf die Statistik ist aus Hütteldorfer sicht noch erschreckender: Der Rekordmeister hat ein "Riesen-Problem".

  "Jetzt haben wir viermal gegen die Austria gespielt, dreimal verloren. Und das verdient", gab Guido Burgstaller gegenüber Sky unumwunden zu. Torhüter Niklas Hedl - Rapids Bester am Sonntag - fand den Blick auf die Derby-Bilanz einfach "schrecklich".

Zoran Barisic war ebenfalls bedient. Während sein Austria-Coach Michael Wimmer von der "Power und Energie" seines Team von der ersten Minute an schwärmte, musste Rapids Coach die mitunter ängstliche Vorstellung seiner Elf erklären. Barisic ortete "das Problem, dass wir es nicht schaffen, Konstanz in unser Spiel reinzubringen". Wichtige Spieler hätten gegen die Austria verletzt gefehlt. Außerdem bemängelte Barisic wieder die Zweikampfführung: "Man muss für die Mannschaft und den Verein das letzte Hemd geben. So muss man auch auftreten. Wir müssen mehr von uns verlangen, jeder einzelne." Eine Analyse, die Burgstallers Aussage unterstützte. "Wir spielen ein paar Minuten brav mit, aber das ist viel zu wenig", meinte der Routinier.

Horror-Bilanz gegen heimische Top-Teams

Rapid hält damit in der Meistergruppe weiter bei nur einem Sieg, dem 3:1 gegen Klagenfurt vor über einem Monat. Dazwischen wurde auch das Cup-Finale verloren. Die durchaus soliden Auftritte gegen Salzburg (1:1, 1:2) scheinen schon wieder vergessen. Die Bilanz der Hütteldorfer gegen den Serienmeister, Sturm Graz und die Austria ist desaströs. In Summe hält man gegen diese drei Mannschaften nun bei 40 Pflichtspielen ohne Sieg (19 Salzburg, 11 Austria, 10 Sturm). Das letzte mal konnte Rapid im Jänner 2021 gegen einen der drei "Großen" des heimschen Fußballs jubeln.

Damals feierte man einen 4:1-Sieg gegen Sturm. Gegen den Stadtrivalen und Salzburg wartet man noch länger auf ein Erfolgserlebins: Seit über vier Jahren wartet man auf einen Sieg gegen Salzburg (Februar 2019) und die Austria (September 2019). Kommenden Sonntag geht es daheim gegen den drittplatzierten LASK. Barisic blickte einem schweren Spiel voraus, gab sich aber als Optimist. "Wir spielen zu Hause, da gehe ich davon aus, dass wir unsere Heimstärke prolongieren können", meinte der Coach.

Ins Saisonfinish vorausblicken wollte Barisic nicht. Grünweiß läuft jedenfalls Gefahr, am Ende als Sechster ohne Europacup-Startplatz dazustehen. Austria Klagenfurt liegt zwei Zähler zurück, die Kärntner haben neben der Austria auch noch Rapid am Wörthersee zu Gast. Der Fünfte muss ins Europacup-Play-off um den letzten internationalen Startplatz. Barisic blickte den entscheidenden Runden angespannt voraus. "Es ist jedes Spiel sehr eng, es entscheiden Kleinigkeiten", meinte er. "Es ist hart, es ist für alle Mannschaften gleich hart."
 

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