"Weißes Ballet" schon neun Punkte vor der Konkurrenz. Valenica-Fans fordern Rausschmiss von Trainer Koeman.
Real Madrid enteilt der Konkurrenz. Mit einem 3:2-Erfolg über Villarreal feierte der spanische Fußball-Rekordmeister am Sonntag seinen achten Liga-Sieg in Folge und baute damit seinen Vorsprung auf Verfolger FC Barcelona auf neun Punkte aus. In der Geschichte der Primera Division hat es bisher kein Verein geschafft, solch eine Differenz wettzumachen.
Liga gibt Hoffnung auf
"Das Urteil in der Liga ist praktisch
gesprochen", titelte das Sportblatt "Marca" daher am Montag. Die
Titelverteidigung sei den "Königlichen" kaum noch zu nehmen. Der FC Valencia
setzte dagegen seine schwarze Serie fort. Nach der 0:1-Heimpleite gegen
Aufsteiger Almeria wächst der Druck auf Coach Ronald Koeman, den Hut zu
nehmen.
Schuster bremst Euphorie
Trainer Bernd Schuster gab sich dennoch
zurückhaltend. "Man sollte unseren Erfolg auch nicht überbewerten. Wir
dürfen nicht glauben, dass die Sache bereits erledigt ist, denn das ist sie
nicht." Für den Siegeszug macht er einen "Virus" verantwortlich, den die
neuen, erfolgshungrigen Spieler in die Mannschaft getragen hätten. "Damit
haben sie die anderen angesteckt."
Sein Gegenüber beim Verfolger FC Barcelona wirkte nach dem mageren 1:1 bei Athletic Bilbao dagegen geknickt. "Wir dürfen uns nicht von den Erfolgen anderer beeindrucken lassen", sagte Trainer Frank Rijkaard in Anspielung auf den Erzrivalen.
Koeman schwer angeschlagen
In Valencias Mestalla-Stadion wurde
der vor zwei Monaten verpflichtete Trainer Koeman nach der Niederlage gegen
Almeria mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. "Vete ya!" (Geh'
endlich) skandierten die aufgebrachten Fans. Der Club des deutschen
Nationaltorhüters Timo Hildebrand ist seit neun Runden ohne Sieg, gegen
Almeria kassierte er die sechste Heimniederlage. Durch die neuerliche Pleite
rutschte Valencia auf Platz elf ab. Koeman denkt aber nicht ans Aufgeben:
"Ich werde nach zwei Monaten nicht einfach weglaufen. Das ist nicht meine
Mentalität." Er räumte jedoch ein: "Der Club steckt in einer Krise."