Am härtesten vom Verletzungspech getroffen wurde bisher das DFB-Team.
Am schwersten hat es bisher die Deutschen erwischt. Erst Simon Rolfes, dann Rene Adler, schließlich Michael Ballack und zuletzt auch noch Christian Träsch - die DFB-Elf ist vor Beginn der Fußball-WM vom Verletzungspech verfolgt. Bundestrainer Joachim Löw ist allerdings nicht der einzige Coach, dem sein Südafrika-Personal Sorgen bereitet. Von Ghana über Frankreich bis zu England und Spanien: Die Team-Ärzte haben bis zum Turnier noch alle Hände voll zu tun oder verkündeten manch prominentem Spieler schon das bittere WM-Aus.
Bangen um Gallas
Trotz aller Bemühungen muss Frankreichs
Teamchef Raymond Domenech bei der WM auf einen zentralen Spieler verzichten.
Lassana Diarra von Real Madrid sei "ausgelaugt" und habe im
Trainingslager in Tignes mit Magenschmerzen "sehr gelitten", sagte
der Coach. Inzwischen wurde eine Blutkrankheit diagnostiziert.
Die Hoffnung auf William Gallas besteht dagegen weiter. Der Kapitän und Abwehrchef gehört zum WM-Kader, auch wenn der Domenech am Dienstag betonte: "Noch ist nichts definitiv". Gallas spielte seit März wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade nicht mehr, trainiert aber wieder mit der "Equipe Tricolore".
Barrys Knöchel
Bei der englischen Elf läuft unterdessen
alles auf eine Last-Minute-Entscheidung hinaus. Wegen seiner
Knöchelverletzung wird Gareth Barry (Manchester City) wohl das Auftaktspiel
der "Three Lions" am 12. Juni gegen die USA verpassen.
Nationaltrainer Fabio Capello wolle Barry trotzdem bis zum Ablauf der
Meldefrist am 1. Juni die Chance geben, doch noch wieder in Form zu kommen.
Ihren großen Verletzungsschock erlitten die Engländer schon im März - David
Beckhams Achillessehnenriss schmerzte die Fans auf der Insel.
Für Essien wirds knapp
In Ghana hoffen die Fans der "Black
Stars" weiter, dass Chelsea-Star Michael Essien rechtzeitig zur WM
wieder auf dem Platz steht. Ballacks Teamkollege glaubt sogar, nach seiner
Knieverletzung vom Afrika-Cup schon am 5. Juni beim letzten Testspiel gegen
Lettland spielen zu können.
Messi und Kaka angeschlagen
Argentiniens "Albiceleste"
feierten den ungefährdeten 5:0-Sieg in Buenos Aires gegen Kanada am Montag
ohne Superstar Lionel Messi, dessen Platz auf der Bank soll wegen leichter
Adduktorenprobleme aber eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen sein. Auch
Erzrivale Brasilien ist nach wachsender Sorge um Kaka wieder zuversichtlich.
Am Dienstag trainierte der Weltfußballer des Jahres 2007 zum ersten Mal nach
einer Leisten- und Muskelverletzung mit der "Selecao".
Sorgen um Torres
Weltmeister Italien hat im Moment überhaupt
keine Sorgen, bei Top-Favorit Spanien jedoch ist das Bangen um einen Einsatz
von Fernando Torres noch nicht ganz vorbei. Der Goalgetter ist erst am
Donnerstag ins Mannschaftstraining des Europameisters eingestiegen, dürfte
aber entgegen erster Meldungen doch fit werden. Cesc Fabregas
(Wadenbeinbruch) und Andres Iniesta (Muskelfaserriss) haben ihre
Verletzungen mittlerweile völlig überwunden.