ÖFB und Liga stellten sich mit Meisterteller und Cup-Pokal zum Austria-Jubiläum ein.
Fußball-Bundesligist FK Austria Wien
, der am späten Dienstagnachmittag in den VIP-Räumen der Generali Arena in Favoriten seinen 100. Geburtstag beging und dabei weitere Aktivitäten zum runden Jubiläums preisgab, hat von seinen zahlreichen Gratulanten etliche Geschenke erhalten. Die wertvollsten brachten ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig und Liga-Vorstand Georg Pangl mit. Sie "schenkten" den Violetten die ÖFB-Cup-Trophäe bzw. den Meisterteller.
Trophäen im Austria-Museum
Den alten Pokal, eine Dauerleihgabe, die der Vizemeister insgesamt 27-mal (zuletzt 2009) gewann, wird ebenso im Austria-Museum ausgestellt wie das Duplikat des Meistertellers, in das sämtliche 23 Titel (zuletzt 2006) eingraviert sind. "Die Austria hat viele Spieler und Trainer herausgebracht, die auch dem Nationalteam geholfen haben. Auch wenn sie es durch das 0:1 im Derby wieder spannend gemacht hat, ich wünsche dem Verein den Meistertitel. Er hätte ihn sich verdient", sagte Ludwig.
Respekt vor Austria-Weg
Zu "100 Jahre glorreichen Fußball" gratulierte Pangl. "Die Austria hat Österreich auch international würdig vertreten. Den Weg, den sie eingeschlagen hat, war vor einiger Zeit noch für unmöglich gehalten worden. Jetzt kommt es vor, dass sie ein Spiel mit zehn Österreichern beginnt und mit elf beendet - Kompliment und großer Respekt", meinte der Burgenländer. Beide Trophäen nahm Herbert Prohaska als Direktor des Austria-Museums mit großer Freude in Empfang.
Prohaska auf Briefmarke
Die violette Ikone, Österreichs Fußballer des 20. Jahrhunderts, ziert auch jene Briefmarke (65 Cent), die die Post AG zum 100er der Veilchen übergeben hat. Das in violett gehaltene Wertzeichen zeigt neben "Schneckerl" die weiteren Ehrenkapitäne Luigi Hussak, Walter Nausch und Ernst Fiala. Prohaska ist gemeinsam mit Matthias Sindelar auch auf jener vergoldeten Bronzemedaille verewigt, die der Jubilar in einer Auflage von 250 Stück (je 79 Euro) von der "Münze Österreich" zum Geburtstag prägen ließ.
"Schneckerl" gerührt
"Das ist eine große Ehre. Vor allem wenn man bedenkt, wie viele Große für Austria gespielt haben. Es ist eine Bestätigung dafür, was man geleistet hat", war jener ÖFB-Teamchef, der Österreich zuletzt zu einer WM-Endrunde (1998 Frankreich) geführt hatte, überrascht und stolz zugleich. Die Tradition, die nach dem Abgang von Mäzen Frank Stronach 2008 eine Renaissance erlebt, wird wieder gepflegt. "Sie war in der Austria-Vergangenheit die Wurzel für Erfolge und sie wird daher auch in den nächsten 100 Jahren ein wichtiger Bestandteil sein", sagte Clubpräsident Wolfgang Katzian.
Kampfansage an Salzburg
Wie die ganze Austria-Familie hätte er an diesem Abend gerne das Derby-Lachen in den Gesichtern der Spieler gesehen. "Wir glauben an unsere junge und tolle Mannschaft. Am Sonntag in Salzburg wird man wieder eine ganz andere Austria sehen, eine, die beißt und kratzt", kündigte Katzian an, ehe er gemeinsam mit Bürgermeister Michael Häupl pünktlich um 19.11 Uhr die riesige Geburtstagstorte anschnitt. Auf der mit an die 2.000 Fans gefüllten Osttribüne wurde mit Pyrotechnik und Gesängen mitgefeiert. Die Anhänger waren von der Urania, wo Austrias Vorgängerverein namens Wiener Amateur-Sportverein (WAS) gegründet wurde, in die Generali Arena marschiert.
Fans feierten ihre Mannschaft
Sie feierten ihre auf den Rasen übersiedelte Mannschaft frenetisch. "Die Rache wird in Hütteldorf erfolgen", meinte zum 0:1 im Derby "Zuschauer" Häupl, dem der Meistertitel aber lieber ist, weil er nachhaltiger sei. Über Austrias Zukunft müsse man sich keine Sorgen zu machen, dafür werde die neue Akademie sorgen. Den Titelgewinn wünscht sich auch Karl Stotz. "Die Austria ist gut unterwegs, hat mit Karl Daxbacher, den ich als Spieler gehabt habe, den richtigen Trainer", sagte der bald 84-jährige violette Ex-Teamchef und -spieler, der jetzt in Seefeld lebt, sich im Winter mit täglichem Skilanglauf fit hält und im Sommer täglich auf dem Goldplatz zu finden ist.
Feiern fix eingeplant
Wenn sich die Titel- oder die Cup-Hoffnung in Luft auflösen sollten - gefeiert wird im Lager des oft als launische Diva verschrienen Clubs in diesem Jahr noch auf alle Fälle. Zuerst am 20. Juni mit dem Jubiläumsspiel gegen Luis Figos Allstars und dann am 20. November in der an die 16.000 Zuschauer fassenden Stadthalle, dem Inbegriff des Hallenfußballs, den Violett mit 19 Triumphen mitgeprägt hat. Dort werden die Feierlichkeiten mit einer mehrstündigen Gala, der Bekanntgabe der Wahl der "Austria-Elf des Jahrhunderts" und Auftritten von Wolfgang Ambros und Alfred Dorfer ausklingen.