Mein Titelfavorit steht im Halbfinale.
Respekt. Mein Titelfavorit steht im Halbfinale. Auch wenn Eigenlob stinkt – schon vor der WM wusste ich, welche Qualität in dieser Mannschaft steckt. Als gebürtiger Holländer verfolge ich die Entwicklung vom belgischen Nachbarn seit Jahren. Sprach man früher von der holländischen Schule, blickt man heute neidisch auf die Nachwuchsförderung in Belgien. Technisch sind Spieler wie De Bruyne oder Hazard besser ausgebildet als mancher Brasilianer. Dazu kommt, dass man die richtige Mischung innerhalb der Mannschaft gefunden hat. Belgien ist eine Multikulti-Nation, das spiegelt sich auch auf dem Feld wider. Wie stark die Spieler zusammenhalten, haben sie nach dem Schlusspfiff bewiesen, als gefühlte 40 Mann einen Kreis gebildet haben. Ganz nach dem Motto von Kevin
De Bruyne: „Mit dem Halbfinale geben wir uns nicht zufrieden!“
Belgien ist ein Signal an alle kleinen Nationen
Diese Einstellung imponiert mir. Man braucht nicht in Ehrfurcht erstarren, nur weil der Gegner Brasilien heißt. Nein. Man steigert sich mit der Aufgabe. Deshalb sehe ich beim Halbfinal-Duell gegen Frankreich keinen echten Favoriten. Beide Teams verfügen über außerordentliche Spieler – am Ende wird sich der stärkere Siegeswille durchsetzen. Ich würde den Belgiern das Finale von Herzen gönnen.