Offene Worte

WM-Aus: Hummels rechnet mit allen ab

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Im Interview direkt nach dem WM-Aus, ging er mit allen hart ins Gericht – auch mit sich selbst.

Ein schwarzer Tag für die deutsche Fußballgeschichte. Zum ersten Mal bei einer WM scheidet die deutsche Nationalelf schon in der Gruppenphase aus dem Turnier. Mit einer bitteren 0:2-Pleite gegen Südkorea lösten Müller, Kroos & Co. das Ticket für den Heimflug.

Es herrschte Bestürzung bei den Fans und natürlich den Spielern. Aber während viele noch betrübt und wortlos am Rasen standen, stellte sich einer schon den bohrenden Fragen der Presse. Mats Hummels trat vors Mikro und rechnete mit seinem Team knallhart ab – vor allem auch mit sich selbst. In der 86. Minute hatte der Bayern-Verteidiger eine Riesen-Chance mit dem Kopf das rettende Tor zu erzielen. „Den muss ich machen, ganz klar! Wenn ich den in der 86. Minute reinmache, reden wir darüber, wie geil es ist, dass wir weitergekommen sind. Jetzt reden wir leider über was anderes. Ein ganz, ganz bitterer Tag für alle deutschen Fußball-Fans. Ein ganz, ganz, ganz bitterer Abend“, so Hummels.

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Hummels offen und ehrlich

Und obwohl sich der Stammspieler erst kürzlich eine Standpauke gefallen lassen musste, weil er nach der Auftaktpleite gegen Mexiko öffentlich seine Kollegen anschwärzte, scheute er auch am Mittwoch nicht vor Kritik zurück. Allerdings sprach er auch wieder das aus, was sich viele Fans und Experten bereits in den letzten Wochen gedacht hatten. Jogis Nationalelf war seit Langem nicht mehr in weltmeisterlicher Form. „Ab der 65. sind wir unglaublich hektisch geworden, haben die Positionen verlassen, sind wild geworden, haben Fehlpässe gespielt, sind in Konter gelaufen, die wir, ich hoffe, das darf ich sagen, echt gut wegverteidigt haben. Da waren ja teilweise unglaubliche Konter dabei. Da haben wir unsere Struktur verloren.“

Und Hummels weiter: „Das letzte überzeugende Spiel, das wir abgeliefert haben, war Herbst 2017. Das ist ein bisschen lange her.“

Auch der Bundestrainer Jogi Löw zog eine bittere Bilanz: „Wir haben es nicht verdient, weiterzukommen.“

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