Über Tormann-Held

England-Presse enthüllt kuriose Details

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Jugendliebe, fluchender Schwiegervater und Größenvergleich mit Belgiens Tormann Curtois.

Tagelang wurde nur über das Nervenkostüm der potenziellen englischen Schützen diskutiert. Nach dem erfolgreichen Achtelfinal-Elferschießen gegen Kolumbien war dann aber der 24-jährige Goalie Jordan Pickford der Held. Und alles an ihm interessant.

Dass man für ein erfolgreiches Elfmeterschießen nicht nur sichere Schützen, sondern auch gute Torhüter braucht, hatten sie in England fast vergessen. Sie hatten ja beides lange nicht. Und so konnten viele Engländer es auch am Tag danach immer noch nicht fassen, dass sie tatsächlich weitergekommen sind. "Letzte Nacht habe ich geträumt, dass England ein Elfmeterschießen gewinnt. Und es wirkte so echt", twitterte Ex-Nationalspieler Gary Lineker.

Pickford hielt in seinem erst siebenten Länderspiel zwar nur einen Elfer, doch war er damit der erste englische Torhüter seit 20 Jahren, der das überhaupt bei einer WM geschafft hat. Und da Witze über die Qualität der englischen Torhüter fast solche Klassiker sind wie die über das Nervenversagen vom Punkt, ist Pickford nun die große Nummer. Plötzlich interessiert alles am 24-Jährigen aus Washington in Nordengland. Das brachte einige kuriose Geschichten hervor.

WASSERFLASCHEN-SPICKZETTEL: Pickfords Spickzettel für das Elferschießen war eine Wasserflasche. Auf dieser waren laut englischen Medien alle Gegner-Präferenzen im Elfmeterschießen festgehalten. Die Flasche hatte ihm Torwart-Trainer Martyn Margetson in der Pause nach der Verlängerung in einem Handtuch eingewickelt übergeben. Jener Spickzettel, der 2006 dem deutschen Goalie Jens Lehmann beim WM-Viertelfinalsieg über Argentinien im Elferschießen half, wurde später für eine Million Euro versteigert. Pickfords Wasserflasche dürfte mindestens denselben Wert haben.

TV-ABO: 2012 hatte der damals erst 18-jährige Pickford seinen Unmut darüber getwittert, dass seine Eltern kein Sky-Abo haben. Fans erinnerten sich nun an die sechs Jahre alte Nachricht und kündigten dem Torhüter angeblich an, ihm aus Dankbarkeit das Abo zu zahlen.

BEZIEHUNG: Seit er 14 ist, ist Pickford mit seiner Jugendliebe Megan Davison zusammen. Diese ist auch in Russland dabei und teilt dort alle Erlebnisse bei Instagram. Diese nahm die Regenbogenpresse nun dankbar auf. Und so manches Medium rätselt öffentlich, ob Megan denn da nicht einen neuen Ring am Finger habe.

GRÖSSE: Belgiens Torhüter Thibaut Courtois, der für Chelsea spielt, hatte nach dem 1:0 der Roten Teufel gegen England über Pickfords Körpergröße von 1,85 Meter gelästert und ihm die Schuld am Gegentor gegeben. "Ich hätte ihn gehalten", hatte Courtois behauptet: "Er ist eben zehn Zentimeter kleiner als ich. Er hatte zu viel zu tun, seine Beine in die Luft zu werfen." Andere lästerten, Pickford habe versucht, mit der falschen Hand zu halten. Nun spotteten die Briten zurück. "Er hat eine Super-Parade gezeigt. Ich bin überrascht, wie er das mit seiner Körpergröße geschafft hat", meinte Trainer Gareth Southgate. Die "Sun" ermittelte derweil, Pickford sei zwei "Cadbury's Creme Eggs" (Schokoladen-Eier) kleiner als Courtois.

JUBELNDER SCHWIEGERVATER: In den sozialen Netzwerken machte am Mittwoch ein Video die Runde, auf dem ein Mann nach Pickfords Parade jubelnd durch den Raum sprang und dabei zweimal vor Freude das "F-Wort" benutzte. Laut "Sun" handelt es sich dabei um den Vater von Pickfords Freundin.

KINDHEIT: Auch sonst interessierte dieser Tage alles, was von Pickford handelt. Kinderfotos, Bilder vom Kostümball als fiktiver Rapper Ali G., ehemalige Lehrer und Trainer wurden befragt. Über Pickford wissen die Engländer nun alles. Für den nächsten Sieg brauchen sie einen neuen Helden.

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