ÖFB-Krise

Windtner knöpft sich Teamchef vor

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Es wird immer enger für Karel Brückner. Der neue ÖFB-Boss Leo Windtner kritisiert ihn scharf, weil er nicht beim Hit der Runde war. Rapport!

Vor der Hauptversammlung des ÖFB am Samstag im Wiener Intercont herrscht Hochspannung: Um 10.30 Uhr wird Leo Windtner im Ballsaal auch offiziell zum ÖFB-Präsidenten gewählt. Viele fragen sich: Feuert er dann gleich den erfolglosen Teamchef? Windtner wollte sich vor der Generalversammlung nicht „outen“, wie er immer sagt. Doch im Interview mit ÖSTERREICH geht er in die Offensive.

Kritik
Es gibt die erste Schelte für Teamchef Brückner. Windtner: „Ich hätte mir schon erwartet, dass er in Salzburg beim Schlager der Liga gegen Rapid ist. Das wäre zumindest einmal ein positives Zeichen von ihm gewesen.“ Windtner stört gewaltig, dass Karel Brückner (69) nur selten im Land ist: „Ich werde einige Dinge klar mit ihm besprechen.“ Nach der Hauptversammlung muss Brückner zum Rapport!

Ablöse
Und Windtner spricht auch offen über eine mögliche Ablöse des Teamchefs vor dem Match gegen Rumänien am 1. April in Klagenfurt. „Grundsätzlich gibt es den Plan, Brückner dieses WM-Qualifikationsspiel machen zu lassen. Doch was ist schon sicher im Leben? Ich willnicht in Prozenten festmachen, wie groß die Chance ist, dass er gegen Rumänien auf der Bank sitzt oder nicht. Wir werden das alles nach der Hauptversammlung noch einmal genau analysieren und uns dann festlegen.“

Heiße Kandidaten
Als Nachfolger von Brückner sind nur noch zwei Mann ein Thema: Andreas Herzog und Dietmar Constantini. Die Liga hat ein Mitspracherecht – und die Tendenz geht klar zu Constantini. Die Frage ist nur, was dann mit Herzog passiert? Der Teamchef-Assistent fühlt sich reif für höhere Aufgaben. Windtner dazu: „Herzog hat ganz sicher die Fähigkeiten, um Teamchef zu werden.“

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ÖSTERREICH: Wie sicher ist es, dass Karel Brückner gegen Rumänien noch auf der Bank sitzt, Herr Präsident?
Leo Windtner: Was ist schon sicher im Leben? Ich kann nicht sagen, ob Brückner vom lieben Gott noch das Rumänien-Match geschenkt bekommt. Man wird sehen.

ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das jetzt?
Windtner: Grundsätzlich gibt es den Plan, ihn noch das Rumänien-Spiel machen zu lassen. Aber nach der ÖFB-Hauptversammlung werden wir das noch einmal genau analysieren. Vorher will ich mich auch gar nicht outen. Das bringt nichts.

ÖSTERREICH: Klingt nicht nach einer Job-Garantie?
Windtner: Soll es auch nicht. Jeder Trainer wird in erster Linie am Erfolg gemessen – auch Herr Brückner.

ÖSTERREICH: Sind Sie so wie viele verwundert, dass Karel Brückner beim Schlager der Liga zwischen Salzburg und Rapid gefehlt hat?
Windtner: Ja. Ich hätte schon erwartet, dass der Teamchef da anwesend ist. Das wäre zumindest ein richtiges und positives Zeichen gewesen.

ÖSTERREICH: Erwarten Sie auch, dass er öfter in seinem Büro ist – so wenig verdient Karel Brückner ja nicht?
Windtner: Einiges ist nicht so, wie ich es mir vorstelle. Darüber werde ich auch mit Brückner reden.

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