Ferrari steht unter Verdacht mit einem Trick bei den Benzinleitungen geschummelt zu haben.
Ferrari sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Das italienische Formel-1-Team steht unter Verdacht, mit einem Benzin-Trick unerlaubt mehr Leistung aus dem Motor geholt zu haben. Anschuldigungen und Gerüchte gibt es bereits länger, die FIA will nun endgültig Klarheit und beschlagnahmte Teile des Benzinsystems der Bolliden. Das berichtet Auto, Motor und Sport.
Genauer gesagt soll es sich um Kunststoffleitungen handeln, durch die das Benzin vom Tank zum Motor gelangt. In der Nähe dieser Leitungen sitzen Sensoren, die den Benzin-Durchfluss überwachen. Maximal 100 Kilogramm Sprit pro Stunde dürfen laut Reglement zum Motor gelangen.
Was auffällt: Sebastian Vettel und Charles Leclerc waren die gesamte Saison über auf den Geraden deutlich schneller als die Konkurrenz. Natürlich werden in der Formel 1 von allen Mechanikern die Regeln maximal ausgereizt, das ist Teil des Sports, doch hat Ferrari die erlaubten Grenzen auch überschritten und geschummelt? Vor dem Rennen in Austin gab die FIA eine "Technische Direktive“" heraus, die klarstellte, dass es nicht erlaubt ist, die Durchfluss-Sensoren mit Tricks zu umgehen. Daraufhin hatte Leclerc in Austin dann keine Siegchance, Vettel schied sogar wegen einem technischen Gebrechen aus.
In Brasilien war Ferrari zwar in den Freitag-Trainings wieder sehr stark auf den Geraden, in Qualifikation und Rennen aber nur noch leicht schneller als Red Bull und Mercedes. Wie die Bild berichtet, wird im Fahrerlager spekuliert, dass Ferrari samstags und sonntags aus Angst vor Protesten weniger Leistung gehabt haben soll. Ex-Pilot und TV-Experte Marc Surer zu Bild: "Den Ferrari zu untersuchen, ist das Beste, was die FIA jetzt machen kann. Ich finde das richtig gut. Sie müssen die Gerüchte abstellen. Das Thema darf nicht mit in die Winterpause gehen. Wenn sie etwas finden, hat Ferrari ein Problem…"
Dem Team könnten etliche Punkte in der WM-Wertung abgezogen werden, ein finanzieller Schaden droht, vom angepatzen Image ganz zu schweigen.