Schotte nur mit geringen Erwartungen: "Werde Fehler machen".
Mercedes-Neuzugang David Coulthard geht ohne große Erwartungen in sein Debüt im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). "Das wird ein Lehrjahr und darum steht fest: Ich werde Fehler machen", sagte der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister vor dem DTM-Saisonauftakt am Sonntag (14.00 Uhr/ARD) auf dem Hockenheimring.
Renn-Comeback
Beim Comeback 539 Tage nach seinem bisher letzten
Formel-1-Rennen sieht sich Coulthard als Außenseiter: "Ich habe keine
Erfahrung in dieser Serie und fahre in einem 2008er Auto. Es gibt eine Reihe
Jungs, die um die Meisterschaft kämpfen. Zu denen werde ich nicht gehören."
Wegen der Tätigkeit als BBC-Experte bei Formel-1-Rennen blieb dem 13-fachen
Grand-Prix-Sieger in den vergangenen Wochen nicht einmal viel Zeit, sich
schon voll und ganz auf die DTM einzustimmen.
Umstellungszeit
Wie andere frühere Formel-1-Stars vor ihm sieht
sich Coulthard zunächst vor einer großen Umstellung. "In der Formel 1 gehst
Du sehr aggressiv mit Bremse und Gas um, weil Du soviel Grip hast. In einem
DTM-Auto muss man vorsichtiger und sehr gefühlvoll sein und daran muss man
sich gewöhnen", erklärte er. "Wenn Du Dein ganzes Leben lang auf Asphalt
gelaufen bist, ist das ganz normal für Dich. Wenn Du aber immer auf Sand
oder Eis gelaufen bist, ist Asphalt total ungewohnt."
Kein Druck
Daher fühlt sich "DC" von seiner Rolle als neue
Attraktion der populären Tourenwagen-Serie auch nicht unter Druck gesetzt.
"Immer wieder sagen Leute, dass noch kein Formel-1-Fahrer nach seinem
Wechsel in die DTM erfolgreich war", erzählte er. "Darauf entgegne ich: Na
gut, mir fällt aber auch kein DTM-Fahrer ein, der in der Formel 1
erfolgreich war. Diese Vergleiche bringen nichts. Die DTM ist ebenso eine
ganz individuelle Serie wie es die Formel 1 ist."
Abwarten
Ob er wie sein früherer Formel-1-Rivale und jetziger
Mercedes-Kollege Ralf Schumacher über Jahre hinweg in der DTM bleiben wird,
lässt Coulthard offen. "Ich sage sicher nicht, dass ich nur die zehn Rennen
in dieser Saison fahren will. Aber ich muss erstmal sehen, wie ich mich
schlage", meinte er. "Wenn ich nicht gut bin, werde ich selbst vielleicht
ebenso wenig über eine Fortsetzung nachdenken wollen wie Mercedes."