Auf Schumis Heimstrecke jagt Hamilton den 91. Sieg und die Bestmarke von Michael Schumacher. Ausgerechnet Teamkollege Bottas könnte zum Party-Crasher werden.
91 Siege - dieser Meilenstein war bisher nur Michael Schumacher vorbehalten. Lange galt der Rekord für die Ewigkeit, nun könnte ihn Lewis Hamilton knacken.
"Es ist unabwendbar, dass er Schumacher überholen wird", weiß Nürburgring-Boss Mirco Markfort. "Er soll deshalb gerne bei uns, in Schumachers Wohnzimmer, wo die Verbindung mit dessen Rekorden auch am engsten ist, mit ihm gleichziehen." Ein Triumph zwei Wochen nach Sotschi, wo Hamilton aufgrund eines Regel-Irrtums nur Dritter wurde, wäre schicksalshaft: Erstmals seit sieben Jahren gastiert die Formel 1 wieder in der Eifel. Genau 25 Jahre, nachdem Schumacher zu seinem ersten von fünf Siegen auf dem deutschen Traditionskurs raste.
Hamilton: "Erreichen von Rekord wäre eine Ehre"
Für eine Siegshow des Briten ist also alles angerichtet. Und Hamilton selbst? "Ich gehe dieses Wochenende nicht anders an", gibt sich der Mercedes-Star cool. "Ich kann gar nicht sagen, wie ich mich fühlen werde, was oder ob es mir überhaupt etwas bedeuten wird", so Hamilton. Es gebe schließlich brennendere Themen auf der Welt. Aber: Das Erreichen und Übertreffen von Schumachers Siegmarke wäre "eine Ehre".
Hamiltons Fahrerkollege Valtteri Bottas lief unterdessen im Qualifying für das Formel-1-Rennen am Sonntag (ab 14:10 im sport24-LIVE-Ticker) zur Bestform auf und könnte den vom Briten angepeilten Rekord verschieben. Der Finne nahm seinem Mercedes-internen Rivalen Lewis Hamilton am Samstag auf seiner letzten Runde 0,256 Sekunden ab und flog damit zu seiner 14. Karriere-Pole-Position.
Verstappen und LeClerc lauern
Hinter dem Mercedes-Duo, das auch das elfte Qualifying in dieser Saison dominierte, reihten sich Max Verstappen im Red Bull und Ferrari-Mann Charles Leclerc ein. Verstappen hatte bis zur letzten Runde von Bottas mehr als gut mitgehalten und im Red-Bull-Lager Hoffnungen auf die erste Pole in diesem Jahr genährt. Am Ende zauberte Bottas allerdings einen Umlauf aus dem Hut, mit dem die wenigsten gerechnet hätten.
"Es ist so ein schönes Gefühl, wenn man es auf der letzten Runde hinbekommt", jubelte der 31-Jährige aus Nastola am Südrand der finnischen Seenplatte. "Es war schwierig heute, wir hatten nur ein kurzes Training, die Reifen genau auf Temperatur zu bringen." Am Freitag waren beide Freien Trainings wegen dichten Nebels abgesagt worden.