Der Kampf der Renn-Giganten befindet sich auf der Zielgeraden - in Brasilien muss Rekordweltmeister Lewis Hamilton zurückschlagen, sonst ist Erzfeind Max Verstappen kaum mehr einzuholen.
„Die Dinge können sehr schnell gehen oder richtig laufen“, fasste Max Verstappen die Lage nach seinem jüngsten Sieg in Mexiko zusammen. Vier Rennen vor Schluss herrscht im Titelkampf Nervenkitzel pur. Der Niederländer ist drauf und dran, Lewis Hamiltons Lauf nach vier Triumphen in Serie zu durchbrechen. Am Sonntag (ab 18 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) könnte in Brasilien die Vorentscheidung fallen: Verlässt Verstappen das Autódromo José Carlos Pace mit einem Polster von 24 Zählern, kann er seinen ersten Titel feiern. Nach dem Sprint am Samstag und zwei Strafen für Hamilton geht der Mercedes-Star als Zehnter, Verstappen von Platz zwei ins Rennen.
Die Höhenlage spricht heute erneut für Red Bull
Entscheidend könnte wie zuletzt auch die Höhenlage werden. São Paulo ist mit 800 Metern Seehöhe nach Mexiko-Stadt (2.200 Metern) die zweithöchste Strecke. Wegen des höher gestellten Hecks kommt das in der Regel Red Bull zugute. Mercedes hat aber Hoffnung: „Wir glauben, dass wir ein solides Auto haben und näher an Red Bull dran sein können. Ich hoffe, wir können das Muster durchbrechen, denn es ist eine Red-Bull-Strecke“, meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Die Statistik zeigt das nur bedingt: Seit 2008 gingen in São Paulo jeweils fünf Siege an Red Bull und Mercedes.
Bottas sicherte sich im Sprint die Pole-Position
Dass die Silberpfeile unter Druck sind, steht aber außer Frage. Hamilton hat seit seinem Heimrennen in Silverstone Mitte Juli nur ein Rennen gewonnen: Den russischen GP Ende September. Insgesamt hält er erst bei fünf Siegen, Verstappen bei neun! Für den Briten droht der Traum vom alleinigen WM-Rekord zu zerplatzen. Mit Titel Nummer acht würde er Legende Michael Schumacher überholen. „Wir geben alles“, versicherte er. Hamilton hofft auf ein Finale bis zum Schluss, denn die Kurse in Katar, Saudi-Arabien und Abu Dhabi liegen deutlich niedriger als Mexiko und Brasilien. Damit es dazu kommt, muss Hamilton am Rennsonntag aber liefern.
Und das trotz Strafversetzung: Sein Bolide bekam regelwidrig ein neues Motorenteil eingesetzt, sonst wäre man bei den finalen Rennen laut Wolff „nicht konkurrenz¬fähig“. Lewis muss heute fünf Plätze weiter hinten starten. Gestern setzte es die nächste Strafe: Trotz Bestzeit im Qualifying musste Hamilton wegen eines technischen Fehlers am DR-System im Sprint als Letzter ins Rennen und wurde trotzdem noch Fünfter. Für heute bedeutet das Startplatz zehn. Verstappen legt von Rang zwei los, Valtteri Bottas (Mercedes) schnappte sich die Pole. Red-Bull-Boss Christian Horner warnt: „Wir müssen unseren besten Job machen.“