Nachdem Spielberg in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 Schauplatz von jeweils zwei Formel-1-Rennen war, geht es auch 2022 auf dem Red Bull Ring gleich zwei Mal um WM-Punkte.
Grund ist das Sprintrennen über verkürzte Distanz, das am Samstag vor dem Grand Prix in Szene geht. Und zwar im neuen Format, denn im Gegensatz zur im Vorjahr eingeführten Ursprung-Variante gibt es nun Punkte für die schnellsten acht Fahrer.
Profiteure der Neuerung sind auch die Fans, die dadurch bei der Sprint-Premiere in Österreich an allen drei Tagen Renn-Action geboten bekommen. Denn schon am Freitag steht nach dem freien Training (13.30 Uhr) das sonst erst Samstag bestrittene Qualifying (17.00) mit seinen drei Sequenzen auf dem Programm. Samstag folgt nach einem weiteren 60-minütigem Training (12.30) der Sprint (16.30) über 24 Runden oder 60 Minuten, ehe am Sonntag als "Hauptrennen" der Grand Prix über 71 Runden auf dem 4,318 Kilometer langen Red Bull Ring in Szene geht (15.00).
Die Startaufstellung dafür ergibt sich aus dem Ergebnis des Sprintrennens, in dem von acht Zählern für den Sieger absteigend 7-6-5-4-3-2-1 Punkte für die schnellsten Acht vergeben werden. Zuvor, als das Ganze noch Sprintqualifying hieß, hatte es Zähler nur für die ersten drei gegeben. Damit werden 2022 trotz der Absage von Sotschi so viele WM-Punkte wie noch nie vergeben.
Wie bei der Einführung im Vorjahr stehen 2022 drei Sprintrennen über jeweils 100 Kilometer auf dem Programm. Nach Imola und Spielberg folgt noch eines in Sao Paulo.
Die offizielle Pole Position bekommt im Gegensatz zum Vorjahr nun der Schnellste des Freitagsqualifyings und nicht mehr der Sieger des Sprintrennens zugeschrieben. WM-Zähler gibt es erst nach zumindest zwei Runden ohne Führungsfahrzeug. Sprintrennen gibt es in der Formel 2 oder anderen Serien schon seit längerem.
Sieger des ersten von bisher vier Sprintrennen in der Formel 1 war im Vorjahr Max Verstappen in Silverstone. Der Weltmeister fuhr auch heuer bei der Saisonpremiere in Imola mit seinem Red Bull zum Sieg. Ebenfalls bisher zwei Sprint-Siege geschafft hat Valtteri Bottas, der im Vorjahr noch als Mercedes-Fahrer in Monza und Sao Paulo gewonnen hat.
Im Sprint besteht freie Reifenwahl. Boxenstopps zum Reifenwechsel sind nicht vorgeschrieben, aber auch nicht verboten. Die Punkte zählen sowohl für die Fahrer- als auch Konstrukteurswertung. Wer den Sprint nicht beendet, muss je nach Zeitpunkt seines Ausscheidens das Hauptrennen von hinten in Angriff nehmen. Bei Beschädigungen nach Unfällen dürfen die Autos bis zum Hauptrennen repariert werden, allerdings unter Parc-fermé-Bestimmungen. Dafür dürfen die Teams zusätzliches Geld ausgeben.