Formel-1-Aufreger

Verstappen: Mercedes lockt mit Auto zum Siegen

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Die schlechte Nachricht für Montreal-Sieger Max Verstappen (Red Bull): Mit George Russell (3.) und Lewis Hamilton (4.) meldeten sich die totgesagten Silberpfeil-Rivalen zurück. Die gute Nachricht: Mercedes hat plötzlich ein wieder ein Auto zum Siegen. Und wird damit für Verstappen interessant.

Als Red-Bull-Teamchef Christian Horner zu Saisonstart einen Machtkampf bei Red Bull auslöste, drohte Verstappen-Papa Jos damit, dass sein Sohn Max das Weltmeister-Team verlassen könnte. Worauf Mercedes-Boss Toto Wolff sofort Interesse zeigte: Beim Silberpfeil-Team wird mit Saisonende der Platz von Rekord-GP-Sieger Lewis Hamilton (inklusive Millionen-Gage) frei. Red-Bull-Mastermind Helmut Marko, Gegenspieler von Horner, schloss einen Sensations-Wechsel von Verstappen zwar nicht kategorisch aus (obwohl der Vertrag des Holländers bis Ende 2028 läuft), stellte aber klar: "Max wird dort fahren, wo er das beste Auto hat." Und das hat er bei Red Bull.

Verstappen und richtige Team-Entscheidungen gaben in Montreal Ausschlag

Das jetzt könnte sich sehr schnell ändern - obwohl Verstappen am Sonntag in Montreal seinen 60. GP-Sieg einfuhr. Dass der Dreifach-Weltmeister den Chaos-GP von Kanada gewann, hat er, wie er selbst zugab, u. a. dem Safetycar zu verdanken (und der McLaren-Crew, die den Führenden Norris zu spät an die Box holte). "Aber in erster Linie war wieder der Max-Faktor entscheidend", sagt Marko. Für Horner habe das Team alles richtig gemacht: "Es gibt so viele Dinge, die man an einem Tag wie diesem falsch machen kann. Aber das Team hat sich auf die widrigen Bedingungen eingestellt und in allen Bereichen top Arbeit geleistet."

Weil von Ferrari weder Monaco-Sieger Charles Leclerc noch Carlos Sainz Punkte mitnahmen, war es für Red Bull unterm Strich sogar ein sehr erfolgreiches Wochenende. Verstappen baute seine WM-Führung auf komfortable 56 Punkte aus, in der Konstrukteurswertung liegen die "Bullen" 49 Zähler vor Ferrari. Der Ausfall von Sergio Perez nach einem Einschlag in der Streckenbegrenzung fiel nicht so sehr ins Gewicht.

Dass Mercedes nach über zwei Jahren Hinterherfahren plötzlich wieder ein siegfähiges Auto hat, wird in der WM keine Rolle mehr spielen. Russell, der in Montreal von der Pole gestartet war und als Dritter sein erstes Podest in dieser Saison schaffte, ist als Gesamt-Siebenter bereits 125 Punkte hinten, Hamilton, liegt unmittelbar hinter seinem Teamkollegen auf WM-Platz 8. Teamchef Toto Wolff hofft, dass der deutliche Aufwärtstrend auch beim Spanien-GP in 12 Tagen weiter geht. Auch Russell ist "zuversichtlich, dass wir in Barcelona im Kampf dabei sein können."

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