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Streit eskaliert

Krieg in der Formel 1

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Darum will sich Lewis Hamilton mit Vettel prügeln.

Der Baku City Circuit, gestern, 15.53 Uhr. Die 20. Runde: In der zweiten von drei Safetycar-Phasen steigt der Führende Lewis Hamilton kurz auf die Bremse. Vettel bremst zu spät und kracht von hinten in den Mercedes. Der Ferrari-Star ist so sauer, dass er links neben Hamilton fährt und den Silberpfeil absichtlich von der Seite rammt. Was für eine Rambo-Attacke! Safetycar kommt wieder raus. Zu viele Trümmer auf der Strecke. Zwei Runden später wird das Rennen überhaupt unterbrochen.

In der Box wird wild über Vettels Rambo-Aktion diskutiert. Gleich nach Re-Start brummen die Renn-Kommissäre Vettel eine 10-Sekunden Stopp-and-go-Strafe für "gefährliches Fahren" auf. Vettel tut unschuldig: "Wann bin ich gefährlich gefahren." Und Hamilton? Der verspielt den sicher geglaubten Sieg durch eine Schlamperei: Er muss an die Box, weil der Nackenschutz nicht fixiert war (s. u.).

Runde 31: Die Ereignisse überschlagen sich

Deshalb überschlagen sich in Runde 31 die Ereignisse: Hamilton kommt zur Schutz-Reparatur an die Box und fällt auf Platz 9 zurück. Dann sitzt der zwischenzeitlich Führende Vettel seine Strafe ab - und kommt unmittelbar vor Hamilton raus. Für den WM-Leader geht sich nach Aufholjagd nur mehr Platz 4 aus, Hamilton wird Fünfter und schnaubt in Richtung Vettel: "Der Kampf ist eröffnet!" Anders formuliert: Jetzt gibt es Krieg!

Ricciardo jubelt über den ersten Red-Bull-Sieg 2017. Bottas rettet mit Superfinish Platz 2 vor dem 18-jährigen Sensationsmann Lance Stroll im Williams.

Lauda: "Schuld ist 
immer der Hintere, also Sebastian Vettel"

Noch während der Renn-Unterbrechung gestern analysierte Niki Lauda den Zwischenfall zwischen seinem WM-Favoriten Lewis Hamilton und Hitzkopf Vettel im Ferrari. Lauda über den Auffahr-Unfall: „Wenn einer vorne stehen bleibt, musst du abbremsen. Das ist wie im Straßenverkehr: Schuld ist immer der Hintere. Da hat Lewis überhaupt keine Schuld.“ Deswegen hat der Silberpfeil-Teamaufsichtsrat kein Verständnis für Vettels Rambo-Aktion: „Dass er Lewis dann nochmal reingefahren ist, ist unglaublich. Da hört sich der Spaß auf!“

Doch fast genauso ärgerte Lauda die nicht verankerte Nackenstütze im Hamilton-Mercedes, die dem Briten den Sieg und die WM-Führung kostete. Lauda: „Das war leider unsere Schuld.“

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