Zehn Tage vor der WM-Fortsetzung in Bahrain brodelt es hinter den F1-Kulissen.
Nicht nur Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte beim Auftakt in Melbourne Glück. Die Safety-Car-Phase brachte Lewis Hamilton im überlegenen Mercedes um den sicher scheinenden Sieg. Deswegen konnten auch die neuen F1-Rechteinhaber aufatmen. Die Horrorvision vom neuerlichen Durchmarsch des Perfektionisten-Teams Mercedes wurde zumindest hinausgeschoben.
Hamilton: »Fans wollen echtes Racing sehen« Dennoch gab es viel Kritik. Hamilton klagte über die Überreglementierung und davon, dass er bei den vielen Taktiküberlegungen kaum mehr Gelegenheit hatte, richtig aufs Gas zu steigen: "Wir entfernen uns immer mehr vom echten Racing. Das ist schade für die Fans." Hamiltons Team-Aufsichtsrat Niki Lauda sieht es ähnlich (siehe Interview rechts).
Noch drastischer formuliert es Red-Bull-Youngster Max Verstappen: "Ein Grand Prix ohne Überholmanöver ist ein Witz. Als Fan hätte ich abgedreht."
Große Krisensitzung am Bahrain-Freitag
Kein Wunder, dass die Köpfe der F1-Verantwortlichen rauchen. Schon am Bahrain-Freitag will Rechteinhaber Liberty Media ein Zukunftskonzept präsentieren. Dabei geht es auch um das neue Reglement nach 2020. Und da werden die Hauptrivalen der seit vier Jahren dominierenden Silberpfeile ganz genau hinsehen. Sowohl Ferrari als auch Red Bull drohten bereits mit Ausstieg. Bullen-Mastermind Helmut Marko regt sich im ÖSTERREICH-Talk über die Kostenexplosion bei den Motoren aus: "Zu teuer und viel zu kompliziert", warnt der Red-Bull-Motorsportchef. "Heute brauche ich acht Techniker, um einen Motor zu starten." Markos Appell: "Der Fahrer muss wieder im Vordergrund stehen. Dann macht Formel 1 wieder Spaß, und die Fans drehen wieder auf."