Zum 70. Geburtstag von Niki Lauda ist das neue ÖSTERREICH-Buch über sein dramatisches Leben erschienen. Wir bringen die besten Auszüge als Serie:
Andreas Nikolaus Lauda ist 15 Jahre alt, als er sich sein erstes Auto kauft – ein rotes VW-Käfer-Cabrio, Baujahr 1949 – genauso alt wie er selbst. Das Geld dafür verdient er sich als Lkw-Beifahrer in der Papierfabrik seiner Großeltern. 12 Schilling gibt es dafür die Stunde. Nicht schlecht, der durchschnittliche Monatslohn beträgt in dieser Zeit 3.000 Schilling. Taschengeld gibt es im wohlbestallten Industriellen-Haushalt der Laudas nicht.
Nicht gerade brillant läuft Laudas Schulkarriere. Er bricht das Gymnasium nach zweimaligem Sitzenbleiben – einmal in der dritten und ein weiteres Mal in der fünften Klasse – in der Wiener Krottenbachstraße ab und versucht sich nach einer ebenfalls gescheiterten Mechanikerlehre in der externen Matura bei Dr. Roland.
Maturaschule als mühsamer Weg
Die Maturaschule gestaltet sich allerdings als ebenso mühsamer Weg. Um seinen Enkel zu motivieren, verspricht Großvater Hans seinem Enkel ein Auto, sollte er die Englischprüfung bestehen. Lauda besteht. „Aber als ich in seiner Zwanzigzimmerwohnung am Schubertring vorsprach und ihn daran erinnerte, hat er mich einen Frechling geschimpft“, erinnert sich Niki Lauda.
Eine große Enttäuschung für den jungen Mann, die den ersten Bruch mit seinem streng patriarchalen Großvater markiert.
Lauda fälscht letztendlich, enerviert vom massiven elterlichen Druck, das Maturazeugnis, „damit meine Eltern Ruhe geben“. Die Fälschung ist allerdings so schlecht, dass er das Zeugnis seinen Eltern nicht vorlegen konnte. „Ich habe es ihnen nur aus der Ferne gezeigt, weil man oben klar erkennen konnte, dass der Name des wirklichen Besitzers mit Tintentod weggemacht worden war“, erzählte Lauda später.