Ferrari und Mercedes zeigen ihre neuen Autos - ein Stotterstart inklusive.
Mit dem fast komplett in rot lackierten Ferrari SF71H will Sebastian Vettel den neuen Angriff auf die Formel-1-WM starten. Die Scuderia stellte den Boliden am Donnerstag in Maranello vor. "Das Auto ist ein großer Schritt zum vergangenen Jahr", sagte Vettel: "Du willst rein und auf die Strecke", betonte der Deutsche.
Auffallend an dem neuen Wagen ist neben den regelbedingten Änderungen wie dem Cockpitschutz Halo die fast durchgehend rote Lackierung, in der vergangenen Saison war der Wagen teilweise auch noch weiß. Generell handle es sich um eine Evolution des Autos, mit dem Vettel in der vergangenen Saison fünf Siege gefeiert hatte. Der SF71H sei aber in manchen Bereichen aggressiver, erklärte Technikdirektor Mattia Binotto. Das Auto "sieht gut aus, und für gewöhnlich ist es auch schnell, wenn es gut aussieht", betonte Vettels finnischer Kollege Kimi Räikkönen. Ferrari war das letzte Top-Team, das sein neues Auto vorstellte.
Zuvor hatte bereits Serien-Weltmeister Mercedes seinen neuen Boliden präsentiert - mit einer peinlichen Panne: Nur wenige Meter rollte der W09 EQ Power+ von Valtteri Bottas bei seiner Jungfernfahrt. Erst im zweiten Anlauf konnte der Finne Gas geben und legte in Silverstone die ersten Runden zurück.
"Auto in jedem Aspekt besser"
Gravierende Veränderungen waren mit Ausnahmen der verbotenen Heckfinne und des vorgeschriebenen Cockpitschutzes Halo zunächst nicht zu erkennen. "Wenn man mir eine Kettensäge geben würde, würde ich ihn entfernen", scherzte Teamchef Toto Wolff zum "Heiligenschein", der die Piloten zusätzlich schützen soll.
Der silbergraue Rennwagen ist eine Weiterentwicklung des Weltmeister-Autos von 2017, das Wolff wegen diverser Probleme auch Diva genannt hatte. "Wir hoffen, dass wir die guten Charakterzüge der Diva behalten haben", sagte der 46-jährige Wiener. "Das ist das Schwester-Auto", betonte Titelverteidiger Lewis Hamilton bei der Präsentation des Nachfolge-Modells.
Die erfolgreiche DNA habe man behalten, meinte der 32-jährige Brite, bevor er die Konkurrenz mit folgender Ansage schockte: "Es ist besser als das Auto im letzten Jahr in jedem Aspekt." Was das für Vettel und Co. bedeuten könnte, mag man sich zunächst noch nicht vorstellen.
Dominiert Mercedes weiterhin?
Im vergangenen Jahr hatte Mercedes 12 der 20 Saisonläufen gewonnen, zum vierten Mal die Konstrukteurswertung und auch zum vierten Mal en suite die Fahrerwertung gewonnen. Und seit der Rückkehr zu den Turbo-Triebwerken in der Saison 2014 triumphierten die Silberpfeile in 63 von 79 Rennen. Ferrari holte in dieser Zeit gerade einmal acht Siege durch Vettel.
Der vierfache Weltmeister Hamilton, der drei Titel mit Mercedes geholt hat, ist mittlerweile Pole-Rekordmann (72) und mit 62 Rennsiegen die Nummer zwei hinter dem deutschen Rekordchampion Schumacher (91 Siege und sieben WM-Titel).
Vettel hält durch seine Erfolgsära bei Red Bull (2010 bis 2013) ebenfalls bei vier Fahrertitel. Der 30-Jährige hat es auf bisher 47 Grand-Prix-Siege und 50 Pole Positions gebracht.