Nach Triumph in Valencia möchte RB-Jungstar Vettel in England zuschlagen.
Nach seinem Triumph in Valencia peilt Red-Bull-Jungstar Sebastian Vettel am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky) im Formel-1-Grand-Prix von Großbritannien in Silverstone den nächsten Sieg an. "Mein Ziel ist es immer zu gewinnen", betonte der deutsche Vorjahressieger, der sich mit dem Erfolg auf dem englischen Kurs, der keine 30 Kilometer von der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes entfernt ist, schon in Jubellaune für das Heimspiel am 25. Juli in Hockenheim bringen will.
McLaren-Duo will Vettel stoppen
Doch die beiden
McLaren-Lokalmatadore Lewis Hamilton und Jenson Button werden alles geben,
um den 23-Jährigen zu stoppen. Vor allem Weltmeister Button, der in der WM
sechs Punkte hinter seinem Teamkollegen Hamilton und sechs Zähler vor Vettel
Zweiter ist, hat sich für Silverstone besonders viel vorgenommen. "Ich war
in zehn Jahren nicht einmal auf dem Podium in meinem Heimrennen, einmal habe
ich es wenigstens in die erste Startreihe geschafft. Das ist eine große
Lücke in meiner Karriere", erklärte der 30-Jährige. Es am Sonntag vor
120.000 Fans wenigstens aufs Podium zu schaffen, wäre einfach nur "wow".
Heimsieg im Visier
Hamilton hat dagegen bereits 2008 in
Silverstone gewonnen, will diesen ganz speziellen Moment aber heuer
unbedingt nochmals erleben. "Das Gefühl, den britischen Grand Prix zu
gewinnen, deinen Heim-Grand-Prix, ist einfach einzigartig", geriet der
Weltmeister des Jahres 2008 ins Schwärmen, als er sich an seinen Triumph vor
zwei Jahren zurückerinnerte. "Das ist fast so gut, wie die WM zu gewinnen."
Webber hat noch Rechnung offen
Vettels australischer
Red-Bull-Teamkollege Mark Webber, der in Valencia nach seinem spektakulären
Überschlag punktlos, aber wie durch ein Wunder auch unverletzt geblieben
war, hat ebenfalls gute Erinnerungen an Silverstone, aber trotzdem noch eine
Rechnung mit dem "Home of British Motor Racing" offen. "Ich habe in den
meisten Klassen gewonnen - außer in der Formel 1", betonte der 33-Jährige,
der das reparierte "Crash Car" von Valencia, mit dem er zuvor zwei Rennen
gewonnen hatte, nach Saisonende zurückbekommen wird und behalten darf.
Dank an Unfall-Auto
"Meine Burschen haben ein paar ganz spezielle
Botschaften auf dieses Auto geschrieben", verriet Webber, der nun in England
in einem ehemaligen Boliden von Vettel antreten wird. "Crunch (Mark Lenton,
der Chefmechaniker von Webber, Anm.) hat etwa geschrieben: 'Du hast mir den
besten Tag meines Leben gegeben und auch noch das Leben meines Kumpels
gerettet.' Das Auto hat einfach das gemacht, was es tun soll. Es hat für
mich Rennen gewonnen und auf mich aufgepasst, als es nötig war."
Neues Strecken-Design
Im Vorjahr machte Webber als Zweiter hinter
Vettel einen überlegenen Red-Bull-Doppel-Triumph perfekt, allerdings auf der
alten Strecke. Der Kurs des Klassikers in Silverstone, wo vor 60 Jahren am
13. Mai 1950 der erste WM-Lauf der Geschichte der Königsklasse des
Motorsports stattgefunden hat, wurde nämlich zwischenzeitlich verändert bzw.
verlängert, er ist jetzt 5,891 km (bisher 5,141) lang, weshalb nur noch 52
Runden zu absolvieren sind. "Ich mag, was ich gesehen habe", meinte Hamilton
zum neuen Streckedesign.