Reitshammer, Grabowski & Kahler

Österreichs Schwimm-Trio beginnt auf Nebenstrecken

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Reitshammer am Wochenende mit 100-m-Doppel auf Brust und Rücken - Grabowski nimmt 100 m Rücken so mit - Kahler über 400 m Kraul auf OSV-Rekord aus.

Das österreichische Schwimm-Trio Bernhard Reitshammer, Lena Grabowski und Marlene Kahler gibt am Wochenende auf persönlichen Nebenstrecken sein Olympia-Debüt. Der Tiroler Reitshammer tritt am Samstag über 100 m Brust und am Sonntag (jeweils ab 12.00 Uhr MESZ) über 100 m Rücken an. Dann sind auch die Burgenländerin Grabowski über 100 m Rücken und die Niederösterreicherin Kahler über 400 m Kraul an der Reihe. Ein Aufstieg wird schwierig, ist am ehesten für Reitshammer denkbar.

Der sieht seinen Fokus speziell auf 200 m Lagen. Coach Marco Wolf möchte aber nicht so spezifizieren. Wie gut es auf einer Strecke bei seinem Schützling läuft, merke man immer erst am Vortag beim Training. Grundsätzlich seien immer persönliche Bestzeiten das Ziel. Reitshammer gab an, Respekt vor Olympia zu haben. Er möchte seine ersten Bewerbe auch zum Testen des Prozederes nutzen: "Die Abläufe mit Vorstart und Final Callroom, damit dass für die 200 m Lagen dann eine gewohnte Sache ist."

Reitshammer: Semifinale "gut möglich"

Die Nennfelder in allen Bewerben sieht der 27-Jährige dicht beisammen. "Daher kann ein Semifinale für mich gut möglich sein." Eine kleine Verbesserung der eigenen bisherigen Topmarke könne schon bis zu zehn Plätze bringen. Ob es in diese Richtung geht, sei meist schon im Rennen klar. "Man spürt, wieviel Kraft man schon aufgewendet hat und ob sich der Druck gut anfühlt." Letztlich wird Reitshammer in seinen ersten Bewerben Aufschluss darüber erhalten, was über die Lagen-Konkurrenz möglich ist.

Rund zwei olympische Zyklen ist der in Linz trainierende Athlet älter als seine beiden Teamkolleginnen. Grabowski ist 18-jährig überhaupt die Jüngste in der gesamten ÖOC-Equipe. "Die 100 m sind für mich so mehr ein Gewöhnungsrennen", ließ sie der APA - Austria Presse Agentur wissen. Über 200 m Rücken soll es dann zumindest ins Semifinale gehen. Das Nervenflattern sollte sich bei der Südstadt-Aktiven jedenfalls in Grenzen halten: "Ich bin keine, die am Abend davor die Nerven wegschmeißt."

Österreich-Rekord als Ziel

Ihre Trainingskollegin Kahler hatte ihr Olympia-Ticket bereits im März 2019 zu Beginn der Qualifikationsphase gelöst, und zwar über 1.500 m Kraul. Den 400er nimmt sie so mit. "Es stört meine anderen Strecken nicht wirklich", erläuterte die 20-Jährige. "Außerdem würde ich mir gerne den österreichischen Rekord holen." Den hält Jördis Steinegger seit 2009 in 4:09,30 Min., Kahler fehlen darauf 0,43 Sek. Als ihre dritte Strecke hat Kahler 800 m Kraul in ihrem Olympia-Programm.

Grundsätzlich sei sie froh, dass es nach einer für sie verkorksten EM im Mai in Budapest im Training wieder besser gelaufen sei. "Es hat sich die Einstellung im Kopf wieder verbessert. Denn wenn es im Training gut läuft, ändert sich die Mentalität im Kopf - das hat mich gepusht", sagte sie. Auch ein Höhencamp in der Türkei habe Impulse gebracht. Generell blickt Kahler schon auf Paris 2024: "Das wird mein Karriere-Highlight, hoffe ich, weil ich da in einem perfekten Schwimm-Alter sein werde."
 

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