Boardercross der Damen als Kurzspiel mit 16 Ladies

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Der olympische Frauen-Snowboard-Cross am Dienstag in Cypress wird zu einem Kurzspiel. Nur 16 Damen qualifizieren sich für den Medaillen-Kampf. Lindsey Jacobellis (USA) sieht sich der Konkurrenz der Kanadierinnen Maelle Ricker und Dominique Maltais ausgesetzt. Im ÖSV war höchst unsicher, ob neben Maria Ramberger und Doresia Krings auch die im Training schwer gestürzte Manuela Riegler antreten kann.

Snowboard ist in Vancouver eine der von der Athleten-Begrenzung betroffenen Sportarten. Nur 25 Cross-Damen wurden überhaupt zugelassen, neun bleiben in der ab 21.00 Uhr MEZ laufenden Qualifikation für das Finale (23.15 Uhr MEZ) auf der Strecke. Nur drei Runden an Vierer-Heats reichen bei den Damen also, um eine Medaille zu gewinnen. Das ist ausgerechnet bei Olympia ein Novum.

Das Olympia-Feld wurde durch einige Verletzungen ausgedünnt. So fehlt die Schweizer Titelverteidigerin Tanja Frieden, die nach einem doppelten Achillessehnenriss ihre Karriere unmittelbar vor den Spielen beendet hat. Weltcupsiegerin Jacobellis, in Turin noch Zweite hinter Frieden, verwies im Jänner bei ihrem dritten X-Games-Sieg die norwegische Weltmeisterin Helene Olafson auf Platz zwei. Das Favoriten-Quartett wird durch die beiden Kanadierinnen Ricker und Maltais komplettiert.

Österreich geht auch bei den Damen mit einem geschwächten Team an den Start. Die im September schwerst gestürzte Susanne Moll verpasste die Qualifikation, Manuela Riegler erwischte es beim trainieren im Sulzschnee des anspruchsvollen Olympia-Kurses am Sonntag. Bleiben die in Wien geborene und für den steirischen WSV Schladming fahrende Niederösterreicherin Maria Ramberger sowie Doresia Krings.

Krings war Österreichs beste SBX-Fahrerin, ehe sie wie ihre Cousine Heidi im Vorjahr zurücktrat. Der Abstand vom Sport und der Frust über den verpatzten Olympia-Auftritt in Turin vor vier Jahren als Favoritin (nur Platz 13) haben Dorothea Theresia Krings aber zu einem Kurz-Comeback bewogen. "Zudem habe ich kapiert, dass Olympia eigene Gesetze hat."

Abseits des Weltcupteams hat sich Krings vorbereitet und hinter der Krings-Alm in Obertauern sogar einen eigenen Cross-Kurs aufgebaut, um wieder in Schwung zu kommen. Trainiert hat sie fast nur mit den Europacup-Herren.

"Aber kein Training kann einen Wettkampf ersetzen, außerdem waren die Burschen Gentlemen", erinnerte sich Krings. Ihr Comeback sei schwieriger verlaufen als gedacht. "Ich war ein Jahr lang weg, ich hab's mir echt leichter vorgestellt."

Nur drei Weltcups bestritt Krings vor Olympia, deshalb fuhr sie unmittelbar vor den Spielen auch noch ein Europacuprennen in Norwegen und stürzte prompt schwer. Seither schmerzt die Wirbelsäule. "Aber bis zum Olympia-Cross wird es gehen", versprach die 32-Jährige, für die nach den Spielen endgültig Schluss ist mit dem professionellen Boarden. "Ich bin zu Hause fix angestellt und hab längst andere Verpflichtungen."

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