Serbe baut Saisonbilanz auf 20:0 Siege aus - gelang zuvor nur Lendl und McEnroe.
Novak Djokovic hat seine bisher perfekte Saison
am Sonntag in Miami
nun schon auf 20:0-Siege ausgebaut. Der Australian-Open-, Dubai- und Indian-Wells-Sieger war freilich gegen den US-Amerikaner James Blake Favorit gewesen, doch beim 6:2,6:0-Erfolg in der dritten Runde überzeugte der Serbe in nur 52 Minuten. Djokovic ist erst der dritte Spieler nach den US-Amerikanern John McEnroe und Ivan Lendl, dem seit 1980 so ein Saisonstart gelungen ist.
So gut wie McEnroe und Lendl
McEnroe war 1984 mit 39 Siegen en suite, Lendl 1986 mit 25 in Folge gestartet. Ein Djokovic in dieser Form könnte zumindest einmal Lendls Bestmarke einstellen. Für seinen heuer vierten Turniersieg en suite ist der Weltranglisten-Zweite beim mit 3,645 Mio. Dollar dotierten Masters-1000-Turnier in Miami jedenfalls Top-Favorit. Der 23-Jährige gibt vor, über diese Serie nicht wirklich nachzudenken. "Um ehrlich zu sein, ich nehme es Match für Match und versuche, gegen den Gegner zu gewinnen, den ich am jeweiligen Tag habe. Ich denke nicht darüber nach, was passiert ist oder was passieren kann", sagte Djokovic, der inklusive seiner zwei Einzelsiege vom Davis-Cup-Finale gegen Frankreich im vergangenen Dezember schon 22 Matches ungeschlagen ist.
Verbessertes Service
Als man ihn nach irgendwelchen Möglichkeiten fragte, wo er sich noch verbessern könne, scherzte Djokovic darüber, dass er noch an seinem Stoppball arbeiten müsse. Doch das Feilen an seinem ersten Aufschlag habe ihm viel geholfen. "Ich habe in den letzten zehn Monaten wirklich hart an meinem Service gearbeitet, und das zahlt sich jetzt aus", gestand er. "Ich glaube, ich bin ein ziemlich kompletter Spieler. Mein Spiel stützt sich natürlich auf das Grundlinienspiel, aber ich brauche diesen Aufschlag, damit ich mehr freie Punkte bekomme und ich mehr Druck auf meine Gegner ausüben kann", schilderte Djokovic.
Nun gegen Freund und Landsmann
Sein gestärktes Selbstvertrauen wird er wohl auch im Achtelfinale gegen seinen Landsmann Viktor Troicki zeigen können. Mit ihm hat er den Davis Cup 2010 gewonnen, ihn kennt er, seit er neun Jahre alt ist. Auf dem Platz herrschten gegen Troicki zuletzt klare Verhältnisse: die vergangenen acht Duelle hat er gewonnen. Erst vergangene Woche hatte er seinem Jugendfreund in Indian Wells gar nur ein Game überlassen.
Troicki kann sich aber mit etwas anderem trösten, selbst wenn er auch in Miami verliert. Djokovic besitzt immer noch das Video seines ersten Turniers, das er je gespielt hat. "Ich hatte mein erstes Macht gewonnen, dann habe ich gegen ihn verloren. Er hat mich 9:0 geschlagen. Ich habe das Video immer noch und wir scherzen immer noch darüber", erinnert sich Djokovic lachend.
Del Potro kommt in Form
Ausgezeichnet läuft es auch für den nach einer langen Verletzungspause wieder stärker werdenden Juan Martin del Potro. Der Argentinier eliminierte am Sonntag den als Nummer 4 gesetzten Schweden Robin Söderling, womit die Hälfte der Top Ten schon vor dem Achtelfinale dieses Großturniers ausgeschieden ist. Der 22-jährige US-Open-Sieger 2009 ist eindeutig auf dem Weg zurück zu früheren Höchstleistungen, fegte den Schweden in nur 76 Minuten mit 6:3,6:2 vom Court. Nächster Prüfstein für del Potro ist Mardy Fish. Der als Nummer 14 gesetzte US-Amerikaner bezwang den Franzosen Richard Gasquet 6:4,6:3.
Bei Damen läuft alles nach Plan
Bei den Damen gab es keine Überraschungen, allerdings hatte die als Nummer zwei gesetzte Belgierin gegen die Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez beim 6:4,4:6,6:3 erstaunlich viel Mühe. Es war schon der 500. Sieg von Clijsters auf der WTA-Tour. Die Titelverteidigerin bekommt es im Achtelfinale mit der Serbin Ana Ivanovic zu tun.