Stefanie verletzte sich bei Reitunfall am Knöchel - 6 Wochen Pause.
Die zuletzt auf der World-Tour höchst erfolgreichen österreichischen Teams gelten bei der dieswöchigen Beach-Volleyball-Europameisterschaft in Berlin als Medaillenanwärter, das rot-weiß-rote Aufgebot muss wenige Tage vor Turnierbeginn mit dem Ausfall der mitfavorisierten Schwaiger-Schwestern allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen. Denn Stefanie Schwaiger erlitt am Tag nach ihrem 24. Geburtstag bei einem Reitunfall einen Knöchelbruch und muss vier bis sechs Wochen pausieren.
Pferdehuf auf Fuß
Die Niederösterreicherin war am Sonntag
bei einem Reitausflug im Waldviertel von einem nebenherlaufenden Pferd mit
dem Huf am Fuß getroffen worden. "Der Traum von der EM-Medaille ist leider
vorbei. Andererseits hätte das auch in der Olympiasaison passieren können
und so hatte ich sogar noch Glück im Unglück", betonte der Pechvogel, der
nach einer Untersuchung in Wien bereits am Montag mit der Therapie begann.
"Ich muss nach vorne schauen und bin zuversichtlich, dass ich bald wieder
spielen kann", so die Niederösterreicherin weiter. Aufgrund der Zwangspause
werden die Geschwister heuer frühestens bei den zwei abschließenden
World-Tour-Turnieren ab Ende Oktober mit dabei sein können.
Österreichische Medaillenanwärter
Ungeachtet dessen
kann Österreich in Berlin mit Sara Montagnolli/Barbara Hansel und Florian
Gosch/Alexander Horst aber noch andere Medaillenanwärter aufbieten. Die
Staatsmeisterinnen Montagnolli/Hansel zogen zuletzt in Polen zum dritten Mal
in Folge in das Semifinale ein und wollen für die erste EM-Medaille für
Österreichs Damensorgen. "Wir sind doch schon ein wenig müde nach diesen
Marathonwochen. Aber wir haben derzeit eine gute Serie, der Kampfgeist
stimmt und das macht uns stark. Wir wollen diesen Schwung natürlich nach
Berlin mitnehmen", gab sich Montagnolli kämpferisch.
Während die Vorjahres-Vizeeuropameister Gosch/Horst nach mehreren Top-Ten-Ergebnissen auf World-Tour-Ebene ebenfalls als Medaillentipps gelten, stehen Clemens Dopplers Chancen auf sein drittes EM-Edelmetall nach den Titeln 2003 und 2007 um einiges schlechter. Allerdings konnte auch das Duo Doppler/Matthias Mellitzer zuletzt mit einer Leistungssteigerung (Platz 5 in Klagenfurt) aufwarten.
Titelverteidiger aus Holland
Als Titelverteidiger treten die
Niederländer Nummerdor/Schuil an, allerdings sind die deutschen Weltmeister
Brink/Reckermann nach ihrer erfolgreichen Rückkehr aus einer
Verletzungspause die ersten Goldfavoriten. Im Vorjahr hatten die
Olympia-Fünften Gosch/Horst die Deutschen auf dem Weg zum angepeilten Titel
gestoppt. "Auch diesmal kann unser Ziel nur eine Medaille sein", ist Gosch
überzeugt, dass er und sein Partner trotz der zuletzt intensiven
Beanspruchung im "verrückten" Tourkalender noch über genügend Energie
verfügt.
Gosch/Horst in Traumform
Gosch/Horst haben zwei sensationelle
Jahre hinter sich. In dieser Phase haben sie bis auf die US-Giganten
Rogers/Dalhausser alle Top-Teams der Welt geschlagen und sich als eines der
besten Block-Verteidigungs-Duos der Welt etabliert. Nur logisch, dass sie
seit längerem vor dem Sprung in die Top-Ten der Weltrangliste stehen, die
u.a. auch für die Olympia-Qualifikation 2012 relevant ist. "So gesehen
schmerzt uns natürlich, dass parallel zur EM ein World-Tour-Turnier in
Norwegen stattfindet", meinte der Steirer über den "B-Event" in
Kristiansand, bei dem die europäische Elite logischer Weise fehlt.
Je 24 Teams haben sich über die World-Tour für die Titelkämpfe qualifiziert, anders als in den vergangenen Jahren gab es heuer keine eigene europäische Turnierserie. In der Vorrunde wird in je sechs Vierergruppen gespielt. Die Damen beginnen am Mittwoch, die Herren tags darauf. Die Gruppensieger und -zweiten, sowie die vier besten Drittplatzierten steigen in das Achtelfinale auf. Von da an geht es im K.o.-Modus weiter.