Mit insgesamt 7 Medaillen haben Österreichs Schwimmer in Eindhoven alle Erwartungen übertroffen.
Die österreichischen Schwimmstars gehen gestärkt aus den Langbahn-Europameisterschaften in Eindhoven heraus und blicken zuversichtlich in Richtung Olympia. Mit der besten Bilanz der OSV-Geschichte und im Grunde schon elf Qualifikationsplätzen für die Spiele im August in Peking haben die OSV-Asse ihr Plansoll mehr als erfüllt. Und mit dem sechsten Platz im Medaillenspiegel haben sich Markus Rogan und Co. in der kontinentalen Spitze festgesetzt.
Top besetzt
Denn diese Titelkämpfe waren gut besetzt, besser als
jene in den olympischen Jahren 2000 und 2004. Nur die deutsche Mannschaft
war lediglich mit einem Mini-Team vertreten, aber auch bei diesem lief es
nicht optimal. Zwar holten Paul Biedermann über 200 m Kraul und Janne
Schäfer im Brustsprint Gold, Deutschlands Lagen-Staffel der Herren aber
schaffte es nicht einmal ins Finale.
Besser als Deutschland
In dieser Hinsicht hat Österreichs Equipe
dem großen Nachbarn den Rang abgelaufen. Staffel-Bronze über 4x200 m Kraul
fand auch bei den Gegnern am meisten Aufmerksamkeit. Denn Medaillen-Gewinne
von Markus Rogan ist man schon längst und jene von Mirna Jukic schon langsam
wieder gewohnt. Mindestens ebenso erfreulich war die Vorstellung von Dinko
Jukic, der nunmehrige Vize-Europameister ist zu einem der Shooting-Stars
dieser EM avanciert.
Das österreichische Team ist mittlerweile so gut aufgestellt, dass es auch nach dem gänzlichen oder Teilzeit-Abgang von Rogan zu reüssieren imstande sein sollte. Zwar sollte man angesichts des OSV-Endstands von drei Gold- sowie je zwei Silber- und Bronze-Medaillen nicht allzu euphorisch sein, da wegen Olympia nicht alle Asse anderer Länder voll vorbereitet in den Niederlanden angetreten sind. Doch diese Tatsache ist auch nicht überzubewerten.
Erfolg motiviert
Weil Erfolg ist der beste Motivator und so ist
mit Rogan, Mirna und Dinko Jukic sowie Maxim Podoprigora und Hunor Mate
schon vom 9. bis 13. April bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in
Manchester wieder stark zu rechnen. Sie alle haben die schwierigere
FINA-Olympianorm erreicht, was hohe Qualität beweist. Gleiches gilt für
Sebastian Stoss und Dominik Koll. Nur Jördis Steinegger und Birgit
Koschischek haben bloß die leichtere Norm in der Tasche.
Hoffnung für Olympia
Jedenfalls gehen allmählich auch die
Zeiten vorbei, als Österreicher Olympia-Qualifikationen so euphorisch feiern
mussten wie andere Olympiasiege. Bei vergangenen Spielen war tatsächlich
meist das Dabeisein alles, nun wird berechtigt mehr erwartet. Zu Markus
Rogan hat sich mit Mirna Jukic eine weitere olympische Medaillen-Kandidatin
gesellt. Dazu kommen realistische Final-Ambitionen - etwa durch die Staffel,
den neuen Stolz von Schwimm-Österreich.