Biathlon-WM

Simon Eder holt Bronze

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Simon Eder holte Bronze zum WM-Abschluss in Hochfilzen

 Biathlet Simon Eder hat am Sonntag bei der Heim-WM in Hochfilzen mit Bronze für einen umjubelten Abschluss gesorgt. Der Salzburger musste am Tag nach Staffelbronze im Massenstart nur dem Deutschen Simon Schempp und dem Norweger Johannes Thingnes Bö den Vortritt lassen. Der 33-Jährige hatte auch schon im Vorjahr in Oslo über 20 km WM-Bronze erobert.

Der jetzige dritte Rang stehe aber weit über der damaligen ersten Einzelmedaille. "Bronze bei einer Heim-WM ist schöner als Gold irgendwo anders, das ist kitschig. Die Medaille von gestern hat mir einen Riesenaufschwung gegeben, ich kann es gar nicht fassen", jubelte der Saalfeldener, der nach 20 Volltreffern vor 22.000 begeisterten Zuschauern sogar als Führender in die Schlussrunde gegangen war.

Eder muss Deutschen ziehen lassen
In der Entscheidung wurde er von dem ebenfalls fehlerfreien Schempp, der in der Staffel am Samstag in der Endphase von Dominik Landertinger bezwungen worden war, aber überholt. Gegen den Antritt des Deutschen im längsten Anstieg sei er machtlos gewesen. "Ich habe nichts mehr tun können, das Rennen war nach 13, 14 km schon vorbei, ich habe übersäuert. Es war so beinhart."

In der Schlussphase ging auch noch Bö an ihm vorbei, zu einem Zielsprint gegen den Norweger kam es nicht mehr. "Ich habe einfach Vollgas gegeben, ich wollte nur noch die Medaille absichern", so Eder, der in der laufenden Weltcupsaison noch nie am Podest gestanden war.

"Medaillenwahnsinn"
Alfred Eder war überwältigt von der Galavorstellung seines Sohnes, der nach Weihnachten wegen einer Krankheit etliche Rennen verpasst hatte. "Nach diesem Jänner zwei Medaillen sind ein Wahnsinn. Wenn man so hart arbeitet das ganze Jahr und dann so entlohnt wird, was gibt es Schöneres", betonte der frühere WM-Medaillengewinner und verwies auf die hohe Vorbelastung. "Die Rennen vorher waren natürlich hart, das war so nicht mehr zu erwarten nach dieser schwierigen Woche", sagte Eder senior zur APA - Austria Presse Agentur.

Ex-Weltmeister Dominik Landertinger kämpfte bei neuerlichem Traumwetter ebenfalls bis zum letzten Stehendschießen um die Medaillen, zwei Fehler warfen den Lokalmatador dann aber auf Endrang sieben zurück. "Leider habe ich die letzten zwei nicht mehr getroffen, das war schon schade", bedauerte der Olympia-Zweite im Sprint, tröstete sich mit Staffelbronze und gratulierte Eder. "Er hat es sich verdient, ich freue mich wirklich für ihn".

Am Schießstand hatte ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner allen Grund für ein positives WM-Fazit. "Das ist natürlich ein versöhnender Abschluss nach den ersten Rennen, da hat es gerade nicht gereicht. Deshalb ist das natürlich sehr schön", sagte Gösweiner zur APA und lobte Eder für die makellose Vorstellung am Schießstand. "Viermal null - damit hat er sich die Bronzemedaille verdient. Man kann nicht sagen, dass er Gold oder Silber verloren hat. Wir haben Bronze gewonnen." Schempp, der seine erste WM-Medaille holte, sei diesmal zu stark gewesen. "Er hat das gemacht, was Landi in der Staffel gemacht hat, er war um das Alzerl stärker."

Schempp feierte seinen ersten Einzel-Titel. "Das ist ein großer Tag, das war meine letzte Chance und ich habe es geschafft, das ist überragend", sagte der Sieger. Sein Ärger nach der Staffelniederlage sei schon groß gewesen.

Hinter ihm holte Titelverteidiger Bö seine bereits dritte Silberne in Hochfilzen. Für die norwegischen Herren endete eine WM aber erstmals seit 1999 ohne Gold. Deutschland jubelte über sieben Titel, die weiteren hatten Laura Dahlmeier (4), die Damenstaffel und Benedikt Doll im Sprint geholt. Topfavorit Martin Fourcade (3 Strafrunden) wurde im Massenstart hinter dem Russen Anton Schipulin Fünfter. Julian Eberhard landete nach einem verkorksten Rennen mit fünf Fehlschüssen auf Rang 19.


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