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Adieu, Niki!

So nahm die Welt Abschied von Lauda

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Acht Formel-1-Weltmeister trugen seinen Sarg. In Wien fand Niki († 70) seine letzte Ruhe.

Als das Requiem vorbei war, wurde der schlichte Sarg über das Riesentor aus dem Steffl getragen. Es fiel kalter Regen, die dumpfe kleine Pummerin läutete, Tausende Menschen applaudierten, zogen ihre roten Kappen, hatten Tränen in den geröteten Augen. Acht aktuelle und ehemalige Formel-1-Rennfahrer trugen den Sarg: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Valtteri Bottas, Alain Prost, Nelson Piquet, Helmut Marko, Jean Alesi, Gerhard Berger. Auch die Ex-Formel-1-Legenden Jackie Stewart, Jackie Ickx, Nigel Mansell, Eddie Irvine oder David Coulthard waren da. Ebenso Mark Webber, FIA-Chef Jean Todt, Liberty-Media-Boss Chase Carey, der Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo oder Flavio Briatore.

Nur Lauda-Freund Bernie Ecclestone, 88, fehlte: „Ich will Niki nicht tot sehen. Er lebt für mich weiter“, so Ecclestone.

Hollywood-Legende Arnie Schwarzenegger, Gerhard Berger und Präsident Van der Bellen hielten Reden. Auch Arturo Merzario war da. Der Italiener hatte 1976 den ohnmächtigen Lauda nach dem Feuer-Unfall auf dem Nürburgring aus dem brennenden Ferrari gezogen, das Leben gerettet. „Ciao, Niki“, sagte der heute 76-jährige Merzario.

Trauer um Lauda: Diese Stars nehmen Abschied von Niki

Niki Lauda Grab
© Rauch
Seine letzte Ruhe am Heiligenstädter Friedhof

Tränen

Für die bewegendsten Augenblicke sorgten wohl die neunjährigen Lauda-Zwillinge Max und Mia. Alle im ­Stephansdom weinten, als die beiden die Fürbitten lasen und Lebewohl zu ihrem Papa ­sagten. (wek)

Video zum Thema: Promis nehmen Abschied von Lauda

Florian Lauda: "Er hat vor niemandem Angst gehabt"

Florian Lauda über den Abschied von seinem Bruder.

oe24.TV: Hätte er sich seinen Abschied so vorgestellt?

Florian Lauda: Ich könnte mir keinen würdigeren ­Abschied vorstellen. Bewegend. Alle sind gekommen. Erst die Reden von Präsident, Ex-Kanzler, Gerhard Berger, Schwarzenegger. Dazwischen seine Lieblingssongs, die Texte. Ich hab immer geglaubt, ich bin emo­tional stabil, aber es hat mich mehrmals gepackt.

oe24.TV: Was war Ihr Bruder – Unternehmer oder Sportler?

Lauda: Jemand sagte mir in der Kirche: ‚May he rest in speed‘. Das beschreibt sein Leben – möge er in Geschwindigkeit ruhen. Er war immer nach vorne gerichtet. Manchmal war er in drei Ländern an einen Tag.

oe24.TV: War er ein Familienmensch?

Lauda: Die größte Veränderung hab ich gesehen, als die Zwillinge Max und Mia kamen. Die ersten beiden, Lukas und Mathias, hat er gar nicht richtig aufwachsen sehen. Bei seinen Zwillingen war das anders. Er brachte sie zur Schule, holte sie ab, das hat ihn menschlicher gemacht.

oe24.TV: Was bleibt von ihm?

Lauda: Er hat keine Angst gehabt. Vor niemandem. Er hat nie herumgeredet, war direkt, zielstrebig. Mir fehlt, dass er nicht mehr da ist. So ist das Leben. Leider.

oe24.TV: Wie sehen Sie die letzten Monate?

Lauda: Ich hab bewundert, was er alles ausgehalten hat: der Unfall, die Transplan­tationen, die Monate in der Intensivstation. Jetzt soll er seine Ruhe haben.

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