Bozen nach Sieg in Verlängerung über Vienna Caps in Finale - Wiener kassierten neun Sekunden vor Schlusssirene Ausgleich und verloren 2:3.
Neun Sekunden haben den Vienna Capitals gefehlt, um das Halbfinal-Aus in der ICE-Eishockeyliga am Mittwoch abzuwenden. Die Wiener kassierten im Heimspiel gegen HCB Südtirol kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer und mussten sich schließlich mit 2:3 (1:0,1:1,0:1,0:1) nach Verlängerung geschlagen geben. Bozen entschied die "best of seven"-Serie mit 4:2 für sich und trifft im Finale ab Sonntag auf Titelverteidiger KAC.
Anthony Bardaro schoss das Spiel nach 59:51 Minuten in die erste Verlängerung in dieser Serie. In der Overtime konnten die Caps ein Powerplay nicht nutzen und kassierten in der 74. Minute den Saison-beendenden Gegentreffer. Angelo Miceli fälschte einen Schuss von Dennis Robertson unhaltbar für Torhüter Bernhard Starkbaum ab. Damit steht auch fest, dass der KAC zum 32. Mal österreichischer Meister ist.
Bozen in Summe besser
Bozen war zunächst die gefährlichere Mannschaft, die Wiener hatten Glück, dass ein Schuss von Nik Plastino von der Innenstange zurück ins Feld sprang (10.). Danach kamen die Caps besser ins Spiel, zu einigen Chancen und schließlich auch zur Führung. Vom Bully weg traf Ty Loney durch viel Verkehr vor dem Tor zum 1:0 (14.). Es war bereits das zehnte Play-off-Tor des Toptorjägers.
Nach den Härteeinlagen der Südtiroler am Montag, die das Saisonende für Caps-Stürmer Ali Wukovits und vier Spiele Sperre für Bozens Mike Halmo zur Folge hatten, agierten beide Mannschaften im ersten Drittel diszipliniert und ohne Strafen. Im Mitteldrittel wurde dann auch die Strafbank besetzt, das zweite Powerplay nutzten die Caps. Taylor Vause fälschte einen Schuss von Colin Campbell, der nach drei Monaten Pause sein Comeback gab, zum 2:0 ab (33.). Bozen legte danach zu und wurde kurz vor der zweiten Pause mit dem Anschlusstreffer durch Brett Findlay belohnt (40.).
Finale Bozen - KAC
Im Schlussdrittel drängten die Südtiroler immer heftiger auf den Ausgleich. Zunächst konnten sie ein Zwei-Mann-Überzahlspiel für rund eine Minute (48.) nicht nutzen, ehe es neun Sekunden vor der Schlusssirene doch hinter Starkbaum einschlug. Miceli sorgte schließlich für das glückliche Ende für die Gäste.
Damit kommt es im Finale zum Duell der beiden besten Teams nach der Zwischenrunde. Bozen hat nun die Chance auf den dritten Titel nach 2014 und 2018. Die bisherigen Play-off-Duelle zwischen Südtirol und KAC brachten jeweils einen Sieg. Im Viertelfinale 2018 setzte sich Südtirol mit 4:2 durch, 2019 ebenfalls im Viertelfinale stieg der KAC mit 4:1 auf.