Das Risiko bei Liga-Start ohne Halle dazustehen, wäre sonst zu groß.
Das ambitionierte Projekt der Vienna Capitals, die kommende Saison der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) im September schon in einer neuen, 7.200 Zuschauer fassenden Halle spielen zu können, ist auf Eis gelegt. Clubpräsident Hans Schmid gab am Donnerstag bekannt, dass der Bau bzw. Umbau in Wien-Kagran nicht heuer, sondern erst im Jahr 2011 fertiggestellt wird.
40-Mio-Projekt
Die Capitals planen in Kagran ein
40-Millionen-Euro teures Eissportzentrum mit drei Eisflächen und der großen
Halle, die aus der alten Albert-Schultz-Halle hervorgehen wird, als
Herzstück. Aber "die Halle eins wird es in der kommenden Saison nicht geben.
Das Risiko, sie fertig zu bekommen und dass wir zu Meisterschaftsbeginn
nicht hätten spielen können, ist zu groß", so Schmid. Vor allem die
Sicherheitsauflagen, aber auch technische Bereiche, hätten zu Verzögerungen
geführt.
Eine Fertigstellung in der Ligapause heuer wäre nur möglich gewesen, wenn in mehreren Schichten und auch am Wochenende gearbeitet worden wäre. Zudem hätte es laut Schmid eine Kostenexplosion gegeben. Denn von der alten Halle muss das Dach abgehoben werden und die alte Halle mit dem neuen Teil verbunden werden.
"Die Fertigstellung der gesamten Anlage wird es im Sommer 2011 geben", betonte der Caps-Boss, dass aufgeschoben und nicht aufgehoben wurde. Vorgezogen wird nun die Halle 3, die den Eishockey-Cracks und Nachwuchsspielern im Laufe der nächsten Saison eine zusätzliche Eisfläche und damit Trainingsmöglichkeit bringen wird.
Weniger Legionäre
Sportlich läuft beim Club, der im
Liga-Halbfinale ausgeschieden ist, dagegen alles nach Plan. Die Caps werden
von zuletzt 15 auf maximal zehn Legionäre während der gesamten Saison
reduzieren und die Meisterschaft voraussichtlich mit weniger Legionären
beginnen. Damit einher geht eine Verjüngung der Mannschaft. Capitän Darcy
Werenka (bald 37), Pat Lebeau (40) und Sean Selmser (35) werden nicht
verlängert, auch Torhüter Frederic Cassivi wird Wien verlassen. Derzeit
haben die Capitals daher elf Spieler unter Vertrag, fix neu ist vorerst nur
KAC-Leihgabe Silvio Jakobitsch. Peter Casparsson, Dan Björnlie, Francois
Bouchard, Philippe Lakos, Benoit Gratton und die Rodman-Brüder bleiben, an
einer Verlängerung von Rafael Rotter sind die Wiener interessiert.
Farmteam
Die Capitals wollen zudem künftig mit fünf Linien
trainieren und mit einem Farmteam spielen. Mit Trainer Kevin Gaudet wurde
für die nächste Saison schriftlich vereinbart, dass er mit vier Linien zu
spielen hat und auch einen jungen, österreichischen Zweier-Torhüter
zumindest für zehn Spiele einzusetzen hat. Ähnliche Vorgaben hatte der
Kanadier auch in der Vorsaison, hielt sie aber nicht bis zum Schluss ein.