Bei Saisonauftakt der Langläufer in Gällivare wird nur Christian Hoffmann die rot-weiß-roten Farben vertreten.
Ein Spitzenplatz des 33-jährigen Oberösterreichers gleich im ersten Rennen über 15 Kilometer Skating wäre eine Überraschung, doch bei der dritten Station in La Clusaz (6.12.) möchte er vorne mitmischen. Für den Olympiasieger von 2002 steht die vielleicht vorletzte Saison seiner Karriere im Zeichen der WM in Liberec. "Ich habe mein Sommertraining ganz auf den Fünfziger bei der WM ausgelegt", erklärte Hoffmann.
Ausgiebige Vorbereitung
Viele stundenlange Einheiten hat Hoffmann
seit Mai auf dem Rad, den Skirollern (angeknackste Rippe bei Sturz im
Sommer) und auf Skiern beim Gletschertraining absolviert. Mit dem Ziel, nach
zwei Olympia-Medaillen auch WM-Edelmetall in einem Einzelbewerb zu erobern.
Platz fünf 2001 in Lahti (50 km) ist die bisherige Einzel-Topplatzierung des
Staffel-Weltmeisters von 1999 bei Titelkämpfen. Hoffmann muss sich nun
zwangsläufig auf Einzelrennen konzentrieren, denn 2009 steht der Einsatz
einer ÖSV-WM-Staffel bedingt durch Rücktritte und die Dopingsperren als
Folge der Affäre von Turin 2006 in den Sternen.
Pinter wartet auf Sperre
Jürgen Pinter hat als einziger der vier
bei der Razzia im Olympia-Quartier 2006 anwesenden Athleten keine Sperre
durch die FIS erhalten - nach einem Einspruch der Welt-Anti-Doping-Agentur,
die eine zweijährige Zwangspause fordert, erwartet er das Urteil des
Obersten Sportgerichts in Lausanne in naher Zukunft.
Wegen einer vorangegangenen Erkältung fehlt der Kärntner Pinter am Wochenende in Schweden, Katerina Smutna greift erst eine Woche später in Kuusamo in der klassischen Technik ein. Die zwei Sprinter Martin Stockinger und Harald Wurm haben in der bevorzugten Skating-Technik erst am 14.12. in Davos die erste Chance, ihre Form zu beweisen.
Hoffmann lässt Tour de Ski aus
Die Tour de Ski (ab 27.12.)
ist von der FIS als erster Saisonhöhepunkt gedacht, für Hoffmann ist sie
diesmal kein Anreiz. "Denn das ist eine Classic-Tour", sagte der
Mühlviertler zur Tatsache, dass mit Ausnahme des abschließenden Bergrennens
auf die Alpe Cermis im Fleimstal (4.1.) alle Distanz-Bewerbe in der
klassischen Technik ausgeschrieben sind. In dieser Stilart sieht sich Skater
Hoffmann aber weiter verbessert und möchte dies in Verfolgungsrennen (15 km
klassisch/15 km Skating) in gute Resultate ummünzen.
Solisten-Dasein kein Problem
Dass er im Gegensatz zu den
Topläufern anderer Länder in seinem Team allein auf weiter Flur ist, stört
Hoffmann nicht. "Das ist kein Problem, im Prinzip muss im Training jeder
sein eigenes Tempo laufen und es gibt bei uns einige gute junge Läufer, die
heuer hoffentlich Anschluss finden", sagte der im Stützpunkt Ramsau von
Gerald Heigl betreute Athlet. Heigl wird ebenso wie sein Skitechniker
Reinhard Neuner vom ÖOC für die Winterspiele in der übernächsten Saison in
Vancouver als Folge der Vorfälle in Turin nicht akkreditiert, doch damit hat
sich Hoffmann noch nicht beschäftigt. Man werde rechtzeitig eine Lösung für
eine optimale Betreuung finden.