In Oslo wollen die Athleten gegen die "grobe Verletzung der Fairness" beim Springen von der Großschanze in Whistler auftreten.
Die Nordischen Kombinierer planen beim Weltcup-Finale am kommenden Wochenende eine Protest-Aktion gegen den Internationalen Ski-Verband. Das ist das Ergebnis einer Athleten-Sitzung am Samstagabend in Lahti. Die Sportler einigten sich jedoch darauf, keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit zu geben, um die Aktion nicht zu gefährden.
Springen von der Großschanze
Die Kombinierer protestieren
mit dieser Aktion gegen die Willkür von Jury und Funktionären beim
abschließenden Einzel-Bewerb am 25. Februar während der XXI. Olympischen
Winterspiele in Whistler, als das Springen von der Großschanze unter
unfairen Bedingungen ohne Rücksicht auf die jahrelange Vorbereitung der
Athleten durchgezogen worden war. Normalschanzen-Olympiasieger Jason Lamy
Chappuis (FRA), Magnus Moan (NOR), der Salzburger Felix Gottwald und Co.
waren daher von vornherein chancenlos. Die von den Trainern einhellig und
rechtzeitig geäußerte Meinung, der Durchgang müsse annulliert werden, war
von der Jury ignoriert worden.
Fairness grob verletzt
Ähnliches dürfe sich nicht wiederholen,
erklärten die Athleten und hatten bereits vor den Weltcup-Bewerben in Lahti
nahezu vollzählig ein von Gottwald initiiertes, dreiseitiges "Bekenntnis"
unterschrieben. Darin wurde ein Ende der "Funktionärs-Willkür" gefordert und
kritisiert, dass ein elementarer Wert des Sport, die Fairness, grob verletzt
worden sei. "Werden wir als Athleten von den Veranstaltern und Verbänden mit
dem entsprechenden Respekt wertgeschätzt oder als Statisten, als
Erfüllungsgehilfen für das Big Business Olympia gesehen und missbraucht?",
fragten die Athleten in dem Schreiben.
Bemängelt wurden vor allem fehlende Kommunikation zwischen Jury und Athleten sowie mangelnde Flexibilität. "Bei Olympischen Spielen eine so fragwürdige Wettkampfplanung anzusetzen, die letztlich kaum Möglichkeiten offen ließ, einen für alle Athleten fairen Wettbewerb durchzuführen, ist entweder als inkompetent, ignorant oder eine Mischung aus beidem zu bezeichnen", schrieben die Athleten, die ihrer Forderung nun mit der für Oslo angekündigten Aktion Nachdruck verleihen wollen.