Drei Kapazunder verlassen den ÖSV. An Angeboten mangelt es wohl nicht.
Abseits des Showdowns beim Weltcupfinale dominiert im alpinen Skizirkus derzeit ein Thema: Das Trainer-Karussell im ÖSV. Sowohl Damen-Chef Christian Mitter als auch Herren-Chef Andreas Puelacher hatten vor rund zwei Wochen eine Vertragsverlängerung über die aktuelle Saison hinaus ausgeschlagen, mit Patrick Riml verkündete kurz darauf auch der Alpin-Direktor bzw. prädestinierter Trainer-Nachfolger sein Aus beim ÖSV.
Klar, dass die drei Kapazunder auf ihrem Gebiet nun auch internationale Begehrlichkeiten wecken. Besonders bei Mitter soll sich ein Mega-Deal anbahnen. Der 42-Jährige könnte ins Team von US-Superstar Mikaela Shiffrin wechseln. Darauf angesprochen, wollte er am vergangenen Wochenende nicht direkt Bezug nehmen: „Jetzt bin ich bis Ende April Trainer der Österreicherinnen und dann schauen wir weiter.“ Und auf Nachfrage über eventuell ihm vorliegende Angebote: „Die gibt es immer wieder. Aber noch ist nichts dabei, was spruchreif ist.“ Vor seinem dreijährigen Engagement beim ÖSV war Mitter schon unter anderem als Norwegens Herren-Chef international höchst erfolgreich gewesen.
›Sonst kriegt er nur mehr das, was übrig bleibt‹
Für Puelacher kommt ein Engagement im Ausland nur bei einem „Topangebot“ in Frage, wie er gegenüber ÖSTERREICH bestätigte. „Da reden wir nicht über den Nachwuchs. Im Laufe der Jahre hab ich mir doch einen gewissen Ruf erarbeitet.“ Das wissen auch die ÖSV-Funktionäre. Weshalb sie den 57-Jährigen unbedingt im Lande halten wollen. „Wer sagt, dass ein Top-Mann wie er zum Beispiel nicht mal mit Jungen arbeitet? Unser Motto ist: ‚Die Besten dort einsetzen, wo sie es am besten können‘“, so Finanzreferent Patrick Ortlieb im ÖSTERREICH-Interview.
Schon heute wurde mit Marko Pfeifer der neue ÖSV-Cheftrainer beim Weltcup-Finale in Frankreich präsentiert. Mit der Suche nach Kandidaten ist mit Herbert Mandl der eben erst installierte sportliche Leiter im Alpin-Lager beauftragt. Offiziell tritt Mandl seinen Dienst erst am 1. Mai an. Doch: „Hintergrundgespräche sind schon länger gelaufen. Wenn wir mit der Trainersuche bis nach dem Weltcup-Finale warten, kriegt Herbert nur mehr das, was übrig bleibt“, sagte Ortlieb Anfang vergangener Woche. Bei den Damen soll Roland Assinger (Ex-Abfahrts-Coach) ein heißer Kandidat sein.