Damen-Abfahrt in Zauchensee

Corinne Suter siegt - Nebel stoppt ÖSV-Damen

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Corinne Suter hat ihren ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup gefeiert.

Österreichs Alpinski-Damen haben das erhoffte Heimpodest in der Abfahrt von Altenmarkt-Zauchensee klar verpasst. Auf verkürzter Strecke in einem wegen mehrerer Nebel-Unterbrechungen trotzdem fast zwei Stunden dauernden Rennen war Stephanie Venier als 9. beste ÖSV-Fahrerin. Bei der Sieg-Premiere der Schweizerin Corinne Suter kamen noch Nicol Delago (ITA) und Suters Landsfrau Michelle Gisin aufs Stockerl.
 

Heimrennen leider verpatzt

Sieben der jüngsten zehn Weltcup-Abfahrten hatten Österreichs Abfahrtsdamen vor Zauchensee gewonnen. Ausgerechnet beim großen Heimrennen und dem 40-Jahre-Weltcup-Jubiläum ging dann am Samstag aber kurzfristig ziemlich viel in die Hose. Nach zwei starken Trainingstagen mit Kaiserwetter und drei ÖSV-Top-3-Plätzen wurde das Rennen wegen Nebels um gleich 30 Fahrsekunden verkürzt gestartet. Damit fiel mit dem supersteilen Starthang vom Gamskogel einer der Trümpfe der ÖSV-Damen weg. Zudem ging auch der Startnummern-Poker bei Nicole Schmidhofer und Co. nicht auf.
 

Frühe Startnummern Nachteil

Die frühen Nummern 1 (Ramona Siebenhofer), 3 (Venier) und 5 (Schmidhofer) hatten die ÖSV-Damen für das mit Freude erwartete Heimspiel gewählt, um einer vermeintlich unruhiger werdenden Piste zuvorzukommen. Der Schuss ging vor 5.600 Zuschauern und Ex-Assen wie Renate Götschl und Michaela Dorfmeister nach hinten los. Denn wegen des engen TV-Korsetts wurde trotz nicht optimaler Verhältnisse pünktlich gestartet. Siebenhofer etwa fuhr damit als "Testpilotin" direkt in eine Nebelwand, Tamara Tippler musste nach einer Unterbrechung ewig lange am Start warten.
 
Statt der erhofften Podestplätzen oder gar einem Heimsieg gab es am Ende eine Schlappe, landeten gleich sechs Österreicherinnen zwischen den Plätzen 9 und 15. Vor allem Siebenhofer reagierte als 11. sauer. "Vielleicht hätte man doch noch ein bissl warten und später fahren sollen. Am Ende wäre es sogar von ganz oben gegangen", meinte die enttäuschte Steirerin. "Wenn die FIS ein Rennen freigibt, rechnet man nicht damit, dass noch Nebel auf der Strecke ist. Und mit einer vorderen Nummer ist ein Gleitstück sicher ein Nachteil."
 
So sei mit ihrer frühen Nummer und den Bedingungen eben nicht mehr drin gewesen. "Bei den anderen hat es dann aufgehellt", meinte Siebenhofer. "Ich bin trotzdem froh, dass ich keine Hallensportlerin bin. Aber irgendwann hätte ich gerne mal Glück und auch gute Bedingungen."
 
Corinne Suter siegt - Nebel stoppt ÖSV-Damen
© GEPA
× Corinne Suter siegt - Nebel stoppt ÖSV-Damen

Nicole Schmidhofer klagte mit ihrer Körpergröße und Gewicht bei der Abfahrt.
 

Gewicht fehlt bei Schmidhofer

Auch Schmidhofer muss auf ihren ersten Weltcupsieg in Österreich weiter warten. Die als Mitfavoritin gestartete Abfahrtsweltcup-Titelverteidigerin machte ebenfalls die Verkürzung mitverantwortlich für ihren 14. Platz. "Von ganz oben kann ich richtig gut beschleunigen. So fehlt mir das Gewicht, im Flachen werde ich nie ein Rennen gewinnen", klagte die 1,58 m kleine Steirerin. "Unterm Strich haben wir uns mit den Startnummern heute nichts Gutes getan. Es gab immer wieder Unterbrechungen, und wenn lange keine vor dir fahrt, kommst du einfach nicht weiter."
 
Überrascht habe sie vor allem, dass man sofort auf den untersten Start beim Hotair gegangen sei. "Wenn wir wenigstens unsere Technik im Slalom ausspielen können, schaut es gleich anders aus", war Schmidhofer überzeugt. "Aber so ist es eben. Mal ist's der Gigl, mal der Gogl."
 
Venier war ohne Nebel durchgekommen, wäre aber natürlich auch lieber von ganz oben gefahren. "No risk, no fun", kommentierte sie ihren Startnummern-Poker. "Heute war's halt eher ,no fun'. Aber meine Fahrt war prinzipiell in Ordnung."
 
 

Suter Führende im Abfahrts-Weltcup

Unstrittig war der erste Weltcupsieg von Corinne Suter. "Unglaublich, wie sie derzeit Ski fährt, da kann man nicht einmal eifersüchtig sein", lobte Landsfrau Gisin. Suter übernahm sogar die Führung im Abfahrts-Weltcup "Mir war klar, dass es wegen der Verkürzung eng wird, und ich habe deshalb die perfekte Linie gesucht. Das war der Unterschied." Ob es ein Startnummernrennen gewesen sei? "Der Skisport ist oft nicht fair. Wenn man mal Pech hat mit dem Wetter, kommt einem das irgendwann aber wieder zugute", ist Suter überzeugt.
 
Gisin ist als Olympiasiegerin auch Mitfavoritin für die Kombi am Sonntag, bei der sie sich mit Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova, Federica Brignone und Co um den Sieg matcht. "Im Slalom ist es diesen Winter schon sehr gut gelaufen. Heute habe ich gezeigt, dass ich auch im Speed super drauf bin", meinte die Schweizerin.
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