Nach Schmidhofer-Rücktritt

Droht dem ÖSV erneut ein Machtkampf?

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Nach Grabenkämpfen und einer umkämpften Neuwahl braucht der ÖSV drei Monate später wegen des Rücktritts von Schröcksnadel-Nachfolger Schmidhofer wieder einen neuen Chef.

Mit dem unerwarteten Rücktritt von Karl Schmidhofer hat die von Beginn an schwierige Suche nach einem Nachfolger von Peter Schröcksnadel als Präsident des Österreichischen Skiverbandes am Donnerstag eine neuerliche Wendung bekommen. Schmidhofer war erst nach turbulenten Grabenkämpfen im Mai als einziger Nachfolgekandidat für den 31 Jahre lang amtierenden Schröcksnadel bestimmt und am 19. Juni dann bei der Länderkonferenz in Villach auch gewählt worden.

Nun ist der ÖSV aufgrund eines Schicksalsschlages in Schmidhofers Familie erneut auf der Suche nach einem Chef oder einer Chefin. Interimistisch übernimmt als Dienstälteste vorerst die Vizepräsidentin und ehemalige Skirennläuferin, Roswitha Steiner. Die 58-Jährige ist die Mutter der Spitzen-Langläuferin Theresa Stadlober.

ÖSV: Es geht um Macht und Einfluss

Der kürzlich 80 Jahre alt gewordene Langzeit-Präsident Schröcksnadel hatte mit seiner Ankündigung, nach 31 Jahren nicht mehr zu kandidieren, einen veritablen Kampf um seine Nachfolge ausgelöst. Mehrere Anwärterinnen und Anwärter waren von verschiedenen Interessensgruppen bzw. Landesverbänden kontaktiert, nominiert, aber auch wieder verworfen worden. Es gehe um Macht und Einfluss, lautete eine der Begründungen. Schröcksnadel selbst wurde lange unterstellt, er wolle über den neuen Präsidenten weiterhin Einfluss auf die wirtschaftlichen Gesellschaften des Ski-Verbandes haben.

Letztlich waren mit den beiden Ski-Weltmeistern Michael Walchhofer und Renate Götschl zwei ehemalige Rennfahrer als Kandidaten auf das Präsidentenamt übrig geblieben. Nachdem sich die Landesverbände beim Wahlausschuss im Mai aber nicht einigen konnten, wurde kurz vor Deadline der steirische Landesverbandspräsident und ÖVP-Politiker Schmidhofer, selbst Teil des Wahlausschusses, aus dem Hut gezaubert, um eine Kampfabstimmung zu vermeiden.

Götschl & Walchhofer wohl aus dem Rennen

Götschl und Walchhofer zogen daraufhin ihre Nennung zurück. Götschl ist mittlerweile Nachfolgerin Schmidhofers als Landesverbandspräsidentin in der Steiermark, Walchhofer hingegen auch als ÖSV-Vizepräsident zurückgetreten.

Der 59-jährige Schmidhofer saß bis zuletzt für die ÖVP im Nationalrat. Der Unternehmensberater und Tourismus-Manager ist auch der Onkel der ehemaligen (2017) Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer und wollte sich ganz auf das ÖSV-Amt in Innsbruck konzentrieren und dafür auch sein politisches Amt aufgeben. Schröcksnadel ist mittlerweile für das Council des Internationalen Skiverbandes (FIS) wiedergewählt worden und hat damit weiterhin engen Kontakt zum Ski- bzw. Schneesport.

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