Werdenigg sprach von einem Vorfall im Jahr 2005. Der Trainer wehrt sich.
Der Österreichische Skiverband hat am Donnerstag zu den neuen Anschuldigungen von Nicola Werdenigg (ehemals Spieß) ebenso Stellung wie auch zu seinen obersten Maximen. Nach intensiven Recherchen über einen angeblichen sexuellen Übergriff im Jahr 2005 konnte der ÖSV dies nicht bestätigen.
Ich kenne einen Fall aus 2005, der sogar an die Mannschaftsführung herangetragen wurde." Werdenigg sprach dabei den "Damenchef und ein noch höherer Funktionär" an. Sportdirektor Hans Pum hat schriftlich bestätigt, dass ihm kein derartiger Vorfall bekannt ist.
ÖSTERREICH hat mit Herbert Mandl gesprochen. Er trainierte das Europacup-Team von 1986 bis 1992 und die Weltcup-Frauen von 2002 bis 2013: "Mir ist in der Zeit nie ein Fall von sexuellem Missbrauch zu Ohren gekommen", wies er die Vorwürfe auf das Schärfste zurück.
Gegenüber der Kleinen Zeitung fordert er Werdenigg auf, Namen zu nennen: "Sonst grenzt das an Verleumdung." Der ÖSV teilte ebenfalls mit: "Um den Fall untersuchen und klären zu können, haben wir sie ersucht, uns die Details dazu bekannt zu geben." Ob es dazu kommt, ist mehr als unklar.
"Das war schon immer Thema"
Werdenigg betonte zuletzt, die Täter nicht namentlich zu erwähnen. "Erstens ist der Vorfall 40 Jahre her. Hätte ich Maßnahmen ergreifen wollen, hätte ich kurz darauf eine Anzeige erstatten müssen. Würde ich die Personen outen, wäre das nach meinem Rechtsempfinden nicht richtig. Ich kann sie rechtlich nicht mehr belangen", erklärte die Olympia-Abfahrts-Vierte 1976 in Innsbruck.
Mandl erklärte indes, dass es auch zu seiner Zeit schon klare Richtlinien im Umgang mit den Damen gab: "Die Vorgabe der respektvollen Behandlung und die Warnung an alle, die Damen vorsichtig zu behandeln, das war schon in der Trainerausbildung und Besprechung immer Thema."