Ski-Verband wehrt sich

Ski-Abfahrer: ÖSV-Aus wegen Migrationshintergrund?

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Skiverband wies Ungleichbehandlungsvorwürfe zurück.

Wien. Der Salzburger Slaven Dujakovic hat am Mittwoch mit 24 Jahren sein Karriereende verkündet und dabei den Österreichischen Ski-Verband (ÖSV) angegriffen. Dieser wies die Vorwürfe, man habe Dujakovic nicht im Verband gewollt und ungerecht behandelt, in einer Stellungnahme zurück.

"Wir bedauern sehr, dass bei Slaven Dujakovic offensichtlich der Eindruck entstand, nicht in der ÖSV-Familie willkommen zu sein. Dem war nie so, dennoch nehmen wir seine Sicht der Dinge wahr und werden uns um ein klärendes Gespräch mit ihm bemühen", erklärte der ÖSV.

Dujakovic hatte auf Facebook von angeblicher Benachteiligung wie ungerechtfertigten Kader-Rauswürfen geschrieben. "Leider wurde ich im österreichischen Skisport nicht ganz akzeptiert. Der österreichische Skiverband hatte mir nie das Gefühl gegeben, dass sie mich im Skisport brauchen. Von den obersten Herren wurde es mir nie leicht gemacht", so der Pinzgauer mit bosnisch-serbischen Wurzeln. Der ÖSV entgegnete, dass Dujakovic die Kaderrichtlinien "meist deutlich nicht erbracht" habe. Trotzdem sei er in der Saison 2016/17 aufgrund eines Trainerurteils in den Kader aufgenommen worden. Nach dem erneuten Verpassen der Richtlinien sei er nicht mehr in den ÖSV-Kader berufen worden, man habe ihm aber die Möglichkeit des Mittrainierens angeboten.
 
 
Dujakovic behauptete auch, seine Ausnahmestellung als Skirennläufer mit Migrationshintergrund habe dem ÖSV nicht gefallen. "Das Medieninteresse um mich und meine Geschichte betreffend war enorm hoch. Ständig wurde ich mit dem Thema Migration in Verbindung gebracht, das dem ÖSV anscheinend etwas missfiel", so der in den vergangenen Jahren nicht mehr mit Ausnahmeleistungen aufgefallene Junioren-WM-Fünfte von 2015. Der ÖSV betonte, man sei "stets bemüht, all seinen Aktiven ein bestmögliches Umfeld zu bieten und die Entwicklung jedes Einzelnen zu unterstützen."
 

ÖSV-Sportdirektor Giger widersprach Vorwürfen

ÖSV-Sportdirektor Anton Giger widersprach gegenüber den "Salzburger Nachrichten" den Vorwürfen der Benachteiligung aufgrund des Migrationshintergrundes. "Objektiv würde ich das nicht so sehen", sagte Giger. Man habe bei Dujakovic wie auch sonst nur die Kaderrichtlinien konsequent umgesetzt. Er bedauere den Rücktritt und wolle die Vorwürfe prüfen. "Wenn jemand das so empfindet, dann kann und will ich ihm das nicht absprechen. Es ist immer schade, wenn ein Athlet aufhört - und dann auch noch so verbittert", so Giger.
 
Zuletzt hatte Dujakovic aufgrund der fehlenden ÖSV-Kaderzugehörigkeit einen Nationenwechsel zu Serbien sowie eine Doppelstaatsbürgerschaft angestrebt. Er habe diese aber schlussendlich leider nicht erhalten, bedauerte der Salzburger. Deswegen beende er nun seine hart erkämpfte Laufbahn und wünsche sich für die Zukunft, "dass auch Menschen mit Migrationshintergrund, egal in welcher Sportart, gleichbehandelt werden wie alle anderen. Die sportlichen Leistungen sollen beurteilt werden und nicht der Nachname oder Ursprung."
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