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Knapp ein Jahr nach ihrem Horrorsturz steht Nicole Schmidhofer vor Comeback. Sie tastete sich im 1. Training in Lake Louise heran.

Die Bilder, als Schmidhofer in der Abfahrt von Val-d'Isère die Sicherheitsplane mit den Skikanten durchschnitten und dahinter schwer verletzt liegen geblieben war, sind Skifans und Teamkolleginnen in böser Erinnerung. Dass das völlig zerstörte linke Knie wieder hergestellt wurde, gleicht einem medizinischen Wunder. Dass die 32-Jährige jetzt in den Weltcup zurückkehren will, ist eine kleine Sensation.

»Überraschend schnell an Speed angepasst«

"Ich fürchte mich nicht, das ist ganz wichtig", so Schmidi nach dem dreiwöchigen Speed-Camp in Copper Mountain (Colorado). "An die Geschwindigkeit hab ich mich überraschenderweise sehr schnell angepasst, mein Knie hat überhaupt keine Reaktionen gezeigt."

Schmidhofer feierte bisher 3 Siege in Lake Louise

Trotzdem will Schmidhofer ihr Comeback nicht erzwingen. Erst am m(morgigen) Donnerstag will sie sich entscheiden: "Wenn ich hoffentlich zwei Trainings gefahren bin." Wobei auch das Wetter eine Rolle spielt: "Bei schlechter Sicht tu ich mir noch schwer." Lake Louise ist ein guter Boden für Schmidhofer: 2018 gewann sie hier zwei und 2019 eine weitere Abfahrt. 2017 wurde sie Super-G-3.

Podestplätze könnten die ÖSV-Speed-Damen gebrauchen: Nur zwei 2. Ränge in der Abfahrt und je einen 2. und 3. im Super-G haben sie 2020/21 eingefahren. Ab Freitag haben sie die erste von hoffentlich drei neuen Chancen in Lake Louise.

ÖSV-Ladys im ersten Training gelassen

Die ÖSV-Frauen ließen das Kennenlernen im ersten Training in Lake Louise mit einer aufgeweichten, intensiv mit Wasser bearbeiteten Strecke am Dienstag gemächlich angehen. Nicole Schmidhofer tastete sich mit 5,37 Sekunden Rückstand weiter an ihr Comeback heran und übte Kritik an der Pistenpräparierung.

"Viel was Schwereres kann man sich gar nicht aussuchen, wenn man es wieder einmal auf einer Rennstrecke probieren will", sagte Schmidhofer. "Sicht schlecht, Piste unglaublich - da würde man normalerweise nicht fahren." Die Steirerin hoffte auf einen besseren Untergrund, vor allem im oberen Bereich, und eine ausbleibende Reaktion in ihrem verheilten Knie. "Wenn es heute nicht anschwillt, sollte es nie mehr anschwellen."

Trainingsschnellste Österreicherin war Christina Ager (8./+1,18 Sek.). Ramona Siebenhofer (10.) lag eineinhalb Sekunden hinter der italienischen Kugelverteidigerin Goggia zurück, und führte ein ÖSV-Quartett in der Abfolge Christine Scheyer/Mirjam Puchner/Nadine Fest an. Ähnlich stark wie die an einer hartnäckigen Erkältung laborierende Schweizerin Lara Gut-Behrami (+3,05) hatte vorerst Tamara Tippler (31./+3,21) die Handbremse angezogen. Siebenhofer und Tippler sind die einzigen beiden ÖSV-Läuferinnen, die es im Vorjahr aufs Podest geschafft haben (jeweils einm 

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