Hirscher will Schlendrian vermeiden und ist deshalb übervorsichtig.
Wenn man Marcel Hirscher so zuhört, muss man sich fast Sorgen machen. Er behauptet, „dass irgendwas nicht passt“. Er hat plötzlich das Gefühl, „hinten nach“ zu sein. Die Siege gehen ihm „nicht mehr so leicht von der Hand“. Beim Sieg in Zagreb hätte Marcel seine Souveränität und seine Klasse vermisst.
Konkurrenten, die Rennen für Rennen hinterherhecheln, werden weniger Freude mit solchen Aussagen haben. Denn ihnen gibt Marcel das Gefühl: „Egal, wie ihr fahrt, ihr habt eh keine Chance ...“ Dabei meint er das sicher nicht so.
Marcel hat Angst vor dem Schlendrian
Lassen Sie mich versuchen zu erklären, was Hirscher mit seinen Aussagen erreichen will: Er will vermutlich vermeiden, dass ein Schlendrian reinkommt. Dass er sukzessive etwas von seinem Vorsprung einbüßt, bis es sich irgendwann nicht ausgeht. Aber da kann ich alle Hirscher-Fans beruhigen: Diese Gefahr besteht nicht. So überlegen wie in dieser Saison war Marcel überhaupt noch nie unterwegs. Dafür muss der Perfektionist Hirscher nur härter arbeiten als in vergangenen Jahren.
Aber so geht es vielen Top-Sportlern, die auf den 30er zugehen. Und Marcel ist sicher besser dran als zum Beispiel Djokovic oder Federer, die sich mühsam zurück an die Spitze kämpfen mussten.