Die Slowenin Petra Majdic ist am Mittwoch mit vier gebrochenen Rippen und einem Lungenfellriss zu Olympia-Bronze im Langlauf-Sprint gelaufen. Das ergaben Untersuchungen in einem Spital in Vancouver am Donnerstag. Majdic war beim Einlaufen vor dem Prolog gestürzt, eine Böschung hinuntergefallen und gegen einen Baum geprallt. Weitere Olympia-Starts sind nicht mehr möglich.
Der slowenische Verband erwägt eine Klage gegen die Organisatoren, weil die Unglücksstelle nicht abgesichert gewesen sei. "Vor dem Rennen dachte ich, es ist vorbei, da ich mich kaum bewegen konnte. Diese Bronzemedaille ist so wertvoll wie eine goldene mit Diamanten", meinte Majdic. Zusätzlichen Glanz erhält das Stück durch die Tatsache, dass es die erste olympische Langlauf-Medaille für Slowenien in der Geschichte ist.
Im Ziel musste sie neuerlich ärztlich versorgt werden, auf das Siegerpodest schaffte sie es nur mit fremder Hilfe und bei den Interviews verzog sie bei jedem Satz schmerzverzerrt das Gesicht. "Ich spürte die Verletzungen bei jeder Bewegung und es tut immer noch höllisch weh", betonte die 15-malige Weltcupsiegerin, die im Finale hinter Marit Björgen (NOR) und Justyna Kowalczyk (POL) nach einem tollen Finish das Ziel erreicht hatte. "So wie heute habe ich in 23 Jahren Leistungssport noch nie kämpfen müssen", gestand das Kraftpaket aus Brinje.
Madjic, die bei ihrem Sturz von der Loipe zwei Meter tiefer in einem kleinen Bachbett aufgeschlagen war, kritisierte die mangelnde Absicherung an der gefährlichen Stelle. "Die eisige Kurve war nicht abgesichert, ich bin ausgerutscht und über den Abhang gestürzt", erklärte die Slowenin.