Im Herzen der Spiele

Eisschnellläuferin Rokita eröffnet

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Die gebürtige Wienerin darf starten, obwohl sie die Olympia-Norm nicht erfüllt hat.

Sie werden in Vancouver und damit dem Herzen der Olympischen Winterspiele ihren Auftritt haben und sind trotzdem nur Nebenfiguren im großen Kampf der Österreicher um Medaillen, der sich in Whistler und auf dem Cypress Mountain abspielen wird. Mit vier Hallen-Eissportlern ist das ÖOC nach Kanada gereist, den Auftakt macht am Sonntag über 3.000 m die Eisschnellläuferin Anna Rokita.

Die 24-jährige gebürtige Wienerin, die für den USC Innsbruck antritt, ist nach verpatzter Mehrkampf-EM (Platz 16) wie geplant ins Trainingslager nach Berlin gefahren und hat dort trotz nicht erfüllter Normen die positive Entscheidung über ihre Olympia-Entsendung erhalten. Donnerstag vergangener Woche ist sie nach Vancouver gereist und trainiert seitdem im Richmond Olympic Oval.

Die 3.000 m sind ihre stärkere Strecke, vor vier Jahren in Turin war sie in diesem Bewerb 16. geworden, über 5.000 m 12. und über 1.500 m 27. In Vancouver wird ihr zweiter Bewerbe jener über 1.500 m (21.2.) sein. "Mein erster Bewerb ist also gleich der Höhepunkt für mich", sagte Rokita, die aus der Erfahrung der Turin-Spiele gelernt hat. "Da hatte ich mir alles anders vorgestellt. Ich dachte, Olympische Spiele sind ganz was anderes, aber im Endeffekt tu' ich auch nur Eisschnelllaufen. Nur dass der Bewerb anders heißt."

Von der Motivation her sei ein Antreten bei Olympia natürlich schon etwas Besonderes, aber von der Spannung her sei es ähnlich wie bei jedem Bewerb. "Man ist ähnlich nervös oder nicht nervös wie bei anderen wichtigen Wettkämpfen. Das einzige, das mich beunruhigt, ist, dass ich in Turin davor dort schon einen wichtigen Bewerb hatte. Hier bin ich hingegen das erste Mal, denn im Vorjahr bei der WM war ich krank. Das ist jetzt mein erstes großes Rennen in einer neuen Eishalle."

Auch wenn die Ziele kleiner als im nordischen oder alpinen Lager sind, so sind sie natürlich trotzdem vorhanden. "Die Platzierungen von Turin wären schon ein anstrebenswertes Ziel, ich hoffe, dass ich da reinfahren kann. Die 1.500 m sind nicht meine beste Strecke, deswegen traue mich da nichts zu sagen, und vorerst denke ich nur an die 3.000 m", erklärte Rokita, die ihren besten WM-Rang über 5.000 m (13. Nagano 2008) zu Buche stehen hat.

Mit der Bahn komme sie ganz gut zurecht, etwas langsam sei das Eis aber und sehr brüchig, das wollten die Organisatoren noch in den Griff bekommen. Groß ist die Freude bei der Eisschnellläuferin, dass sie mit Veronika Windisch (Short Track) eine Mitstreiterin hat, sie haben beide Erfahrung in der jeweils anderen Schlittschuh-Disziplin. "Ich freue mich, dass sie da ist, denn es ist schon eine Ausnahmesituation. Wir bauen einander auf, sie kommt zu meinem Wettkampf zuschauen und ich zu ihrem", so Rokita.

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