Auf zwei Nerzfarmen in den Niederlanden wurden Covid-19 Infektionen bei den dort gehaltenen Tieren nachgewiesen. Die Forderung eines raschen Verbots von Pelztier-Zucht folgte.
Nachdem auf zwei Nerzfarmen in den Niederlanden Covid-19 Infektionen bei den dort gehaltenen Tieren nachgewiesen wurden, fordert Vier Pfoten ein rasches Verbot der Pelztierhaltung in China und anderen Ländern. Am Sonntag, 26. April, bestätigte das niederländische Agrarministerium den Nachweis des Covid-19 Virus, nachdem bei den Tieren Symptome wie Atemprobleme und erhöhte Sterblichkeit beobachtet worden waren. Einige dort Beschäftigte zeigten ebenfalls Symptome, wurden bisher jedoch nicht getestet.
„Auf Pelzfarmen werden tausende Tiere wie Nerze, Marderhunde oder Füchse unter tierquälerischen Bedingungen in winzige Drahtkäfige gepfercht. Viele Tiere leiden unter Verletzungen und Krankheiten. Sie müssen nicht nur aus Tierschutzsicht verboten werden, sondern auch um die Entwicklung und Ausbreitung von gefährlichen Zoonosen, wie aktuell Covid-19, zu stoppen“, fordert Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei Vier Pfoten. Auch einer der renommiertesten deutschen Corona Experten, Professor Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, vermutet in einer Stellungnahme gegenüber der britischen Zeitung The Guardian, dass Marderhundfarmen eine mögliche Quelle für das Covid-19 Virus seien.
In China befindet sich die mit Abstand bedeutendste Pelzindustrie weltweit. So wurden dort 2018 geschätzte 21 Millionen Nerzfelle, 17 Millionen Fuchsfelle und 12 Millionen Marderhundfelle produziert. Dennoch hat die chinesische Regierung derzeit die Pelzindustrie von Einschränkungen bei der Wildtiernutzung infolge der aktuellen Pandemie ausgenommen, und die Pelztiere als Nutztiere aufgeführt. „Aus Sicherheitsgründen müssen nicht nur Wildtiermärkte geschlossen werden, auch die Pelzindustrie muss stillgelegt und ihre Rolle bei der Entstehung von COVID-19 mit Hochdruck untersucht werden“, so Pietsch. Eine Übertragung des COVID-19 Virus von Nutz- und Haustieren auf den Menschen wird derzeit ausgeschlossen.
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