Schlauchboot kentert

100 schiffbrüchige Flüchtlinge vermisst

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Schlauchboot kentert - 17 Überlebende – Stundenlang an Boots-Teilen festgehalten.

Nachdem ein Flüchtlingsboot vor der libyschen Küste gekentert ist, werden etwa 100 Menschen vermisst. Das Schicksal von 90 bis 100 Bootsflüchtlingen sei unklar, teilte die libysche Marine am späten Dienstagabend in Tripolis mit.

Nach dem Bootsunglück seien 17 Menschen gerettet worden, unter ihnen einige Frauen. Sie hielten sich den Angaben zufolge stundenlang an Teilen des Schlauchboots fest, bis die Retter eintrafen.

 

Mehr als hundert Menschen an Bord


Das Unglück ereignete sich vor der Küste von Khoms (Al-Chums), einer Stadt rund 100 Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis, wie Marinesprecher General Ayoub Kacem mitteilte. An Bord befanden sich demnach mehr als hundert Menschen.

Bei einem anderen Bootsunglück rettete die libysche Marine nach eigenen Angaben vor der Küste von Zawiya westlich von Tripolis 267 Migranten aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern. Auch 17 Kinder seien darunter gewesen.

Am Wochenende waren nach Angaben von Hilfsorganisationen zehn Migranten vor der libyschen Küste ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden vermisst.

 

Libyen wichtiges Transitland für Flüchtlinge



Seit dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 hat sich das nordafrikanische Land zu einem wichtigen Transitland für Afrikaner entwickelt, die nach Europa gelangen wollen. Vergangenes Jahr starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, 3.116 Menschen. 2.833 von ihnen waren aus Libyen gestartet.

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