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Konfliktregion

Mehr als 28.000 Flüchtlinge aus Berg-Karabach in Armenien angekommen

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Unter den Flüchtlingen befanden sich vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Stepanakert/Jerewan (Eriwan)/Baku. Wenige Tage nach der Niederlage pro-armenischer Kämpfer gegen aserbaidschanische Truppen sind in Bergkarabach nach armenischen Angaben bereits mehr als 28.000 Menschen aus der Kaukasusregion geflohen. Den Angaben vom Dienstag zufolge sind bisher 28.120 Flüchtlinge in Armenien angekommen. Aserbaidschan hatte am Sonntag nach Monaten die einzige Straße aus Bergkarabach nach Armenien geöffnet.

Die meisten Menschen trafen in der armenischen Stadt Goris ein, der ersten Anlaufstelle hinter der Grenze. In der 20.000-Einwohnerstadt bildeten sich lange Schlagen vor Läden mit Telefonkarten. Unter den Flüchtlingen befanden sich vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.

In Bergkarabach, das international als Teil Aserbaidschans anerkannt wird, leben knapp 120.000 ethnische Armenier. Seit Jahrzehnten kämpfen die beiden Länder um die Enklave. Eriwan wirft Baku vor, eine "ethnische Säuberung" in der umstrittenen Kaukasusregion zu planen, nachdem Aserbaidschan dort vergangene Woche eine großangelegte Militäroffensive gestartet hatte.

Gespräche zwischen nationalen Sicherheitsberatern

Unterdessen kamen am Dienstag Vertreter Armeniens und Aserbaidschans auf Initiative der EU in Brüssel zusammen. Die Gespräche zwischen den nationalen Sicherheitsberatern der verfeindeten Kaukasusländer im Beisein von Vertretern der EU-Schwergewichte Frankreich und Deutschland standen unter der Schirmherrschaft von EU-Ratspräsident Charles Michel.

Nach der Militäroffensive Aserbaidschans am 19. September mussten die pro-armenischen Kämpfer von Bergkarabach bereits einen Tag später eine Waffenstillstandsvereinbarung akzeptieren. Russland als traditionelle Schutzmacht Armeniens hatte die Aserbaidschaner bei ihrer Militäroffensive gewähren lassen. Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan machte Moskau deshalb bittere Vorwürfe. Russland warf Eriwan wiederum vor, mit seiner jüngsten Hinwendung zum Westen einen "großen Fehler" zu begehen.

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