Die Islamisten töteten insgesamt 28 Menschen, zum Großteil Ausländer.
Islamisten haben ein Restaurant in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka überfallen und 20 Ausländer getötet. Die schwer Bewaffneten stürmten mit "Allahu Akbar"-Rufen in das Restaurant im Diplomatenviertel und nahmen die Besucher und Mitarbeiter am Freitagabend als Geiseln.
Sechs Attentäter tot
Zwölf Stunden später stürmte ein Sondereinsatzkommando mit mehr als 100 Mann das Gebäude und tötete in einem heftigen Schusswechsel sechs der Angreifer. Ein weiterer Attentäter konnte nach Angaben von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina lebend gefasst werden. Die Regierung in Dhaka verhängte eine zweitägige Staatstrauer. Zu dem Überfall bekannte sich die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).
13 Geiseln gerettet
Laut Hasina wurden bei der Befreiungsaktion 13 Geiseln gerettet, darunter ein Japaner und zwei Bürger Sri Lankas. Sie machte keine Angaben zur Nationalität der getöteten Ausländer. Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni sagte, es seien neun Italiener getötet worden. Das Schicksal eines weiteren italienischen Staatsbürgers sei noch ungeklärt. In Tokio sagte ein Regierungssprecher, sieben Japaner seien ums Leben gekommen. Nach Angaben des Außenministeriums in Wien gibt es keine Hinweise darauf, dass Österreicher getötet oder verletzt wurden.
Kaltblütig getötet
Die meisten Geiseln seien kaltblütig getötet worden, als sich acht oder neun Schützen Zugang zum Restaurant verschafften, sagte Brigadegeneral Naim Asraf Chowdhury. Die Attentäter lieferten sich Polizeiangaben zufolge immer wieder Schusswechsel mit Sicherheitskräften vor dem Gebäude und bewarfen sie mit Sprengsätzen. Dabei seien zwei Polizisten umgekommen. Verhandlungsversuche mit den Geiselnehmern blieben Behördenangaben zufolge ohne Erfolg.
Der IS stellte Fotos ins Internet, die Leichen getöteter Ausländer in dem Cafe zeigen sollten. Ihre Echtheit konnte aber nicht geprüft werden.
Unklar war, wie viele Menschen sich in dem bei Ausländern beliebten Restaurant "Holey Artisan Bakery" aufhielten. Ein Beschäftigter, der sich in Sicherheit gebracht hatte, sprach von 20 Gästen und 15 bis 20 Mitarbeitern. Viele der in Dhaka ansässigen Ausländer arbeiten bei Bekleidungsunternehmen, die günstig in Bangladesch produzieren.