Jihadisten wurden kürzlich bei Militäreinsatz am Tschadsee festgenommen.
Im Tschad sind 44 mutmaßliche Kämpfer der Jihadistenmiliz Boko Haram tot in ihrer Zelle aufgefunden worden. Die Leichen der Gefangenen seien am Donnerstag in der Haftanstalt in N'Djamena entdeckt worden, sagte der Generalstaatsanwalt des zentralafrikanischen Landes, Youssouf Tom, am Samstag.
Sie gehörten demnach zu einer Gruppe von 58 Jihadisten, die Ende März bei einem Armeeeinsatz am Tschadsee gefangengenommen worden waren. Vier Leichen seien obduziert worden, sagte Tom. Die Gerichtsmediziner vermuten demnach, dass die Häftlinge eine "tödliche Substanz" zu sich genommen hatten, die bei einigen das Herz angriff und bei anderen zum Ersticken führte.
In der Region um den Tschadsee verstecken sich viele Boko-Haram-Kämpfer, um von dort aus Angriffe in Nigeria, Kamerun, Tschad und im Niger zu starten. Boko Haram kämpft schon seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias. Der Konflikt weitete sich aber auch auf Nigerias Nachbarländer aus. Durch Angriffe und Anschläge der Miliz wurden in den vergangenen Jahren rund 35.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht.