Japan

Abgeordnete besuchten umstrittene Gedenkstätte

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Die Politiker beteten beim Yasukuni-Schrein für Kriegstote.

Mehrere Dutzend japanische Abgeordnete haben eine umstrittene Gedenkstätte besucht, in dem neben Millionen Kriegstoten auch mehrere japanische Kriegsverbrecher geehrt werden. Eine Gruppe von 85 Politiker suchte am Dienstag während eines viertägigen Herbstfestes den Yasukuni-Schrein in der Tokioter Innenstadt auf, um für die Toten des Zweiten Weltkriegs zu beten.

Wütende Proteste

Derartige Besuche führen regelmäßig zu wütenden Protesten Chinas und Südkoreas, die schwer unter der japanischen Besatzung gelitten hatten. Japans konservativer Ministerpräsident Shinzo Abe, dem Kritiker eine revisionistische Haltung vorwerfen, hatte am Montag eine Spende geschickt, den Schrein aber selbst nicht besucht. Abe und andere Nationalisten sehen den Yasukuni-Schrein als gewöhnliche Gedenkstätte für gefallene Soldaten, doch verzichtet der Regierungschef auf Besuche, seitdem ein Besuch im Dezember 2013 scharfe Reaktionen der Nachbarn sowie Kritik der USA hervorgerufen hatte.

Kontroverses Museum

"Jedes Land erweist den Menschen, die für das Land gestorben sind, Respekt", sagte Hidehisa Otsuji, der die Abgeordnetengruppe anführte. Kontroverser noch als der Schrein ist das dazugehörige Museum, in dem Japan als Befreier Asiens und als Opfer des Krieges dargestellt wird. Eine chinesische Außenamtssprecherin rief Japan am Montag auf, über seine "aggressive Geschichte" nachzudenken und Schritte zu ergreifen, um das Vertrauen seiner Nachbarn zurückzuerlangen.

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